Die Baustelle am Nordring ist noch nicht fertig, da kommt nebenan schon die nächste. Leute fragen aufgebracht: Wo sollen wir denn noch herfahren?

Auf der Straße In den Weywiesen ist für Kraftfahrer wegen einer neuen Baustelle kein Durchkommen mehr. Das löst bei Anwohnern auf dem Eigen einigen Unmut aus, weil ihnen so eine weitere Ausweichroute zur Kirchhellener Straße verloren geht. Denn die Seitenstraße des Nordrings wurde in Höhe der Gesamtschule voll gesperrt, obwohl die große Dauerbaustelle ganz in der Nähe wegen der Sanierung des gesperrten Nordrings längst noch nicht abgeschlossen ist. Es gibt aber auch Anlieger, die froh über die neue Baustelle sind, weil sie dadurch weniger Verkehr vor ihrer Haustür haben.

„Hier sehe ich momentan keinen triftigen Grund, welcher ein solches Bauvorhaben zu dieser Zeit rechtfertigt“, beklagt sich jedenfalls WAZ-Leser Peter Stellmacher über die neue Fernwärme-Baustelle. Der Eigener Bürger hält sogar einen Stopp der Straßenbauarbeiten in der Straße für nötig, um für eine Verkehrsentlastung in den umliegenden Wohnvierteln zu sorgen. Denn: „Mit dieser Sperrung fallen hier unnötige Wege, massive Verkehrsbehinderungen sowie ein hohes Verkehrsaufkommen in Richtung der doch sehr schmalen Mozartstraße an“, erklärt der Eigener Anwohner.

In den Weywiesen ist in Höher der Schule voll gesperrt

Ein Stopp der Arbeiten ist aber gar nicht möglich, macht Stadtsprecher Andreas Pläsken klar. Denn Anwohner, die mit Fernwärme versorgt werden möchten, haben einen Anspruch darauf, dass ihre Anschlüsse auch noch vor Beginn der Heizperiode liegen. „Eigentlich wollte die Steag die Fernwärme-Baustelle schon im Sommer einrichten“, erklärt Pläsken. Die Arbeiten seien aber gerade im Wissen um die Großbaustelle am Nordring immer wieder aufgeschoben worden.

Denn wegen seiner schrittweisen Sanierung ist der Nordring vor dem letzten Bauabschnitt ab der Brünerstraße, die zum Bahnhof Nord führt, voll gesperrt. Diese wichtige Querverbindung in Richtung Kirchhellener Straße und zu den Autobahnanschlüssen sei für Kraftfahrer ohnehin schon seit Monaten unterbrochen, bedauert der Eigener Peter Stellmacher. Bisher hätten viele Anwohner und Berufspendler auf dem Eigen die Nordring-Baustelle aber immerhin noch über die Straße In den Weywiesen und dann durch das Gewerbegebiet am Vorthbach umfahren können, um zu den Autobahnen oder auch weiter nach Kirchhellen zu kommen.

Auf der schmalen Mozartstraße herrscht starker Verkehr

Beliebte Umleitungsstrecken: An der Kreuzung von Nordring und Weywiesen geht es in Richtung City (unten) und in Richtung Autobahnen und Kirchhellen (oben).
Beliebte Umleitungsstrecken: An der Kreuzung von Nordring und Weywiesen geht es in Richtung City (unten) und in Richtung Autobahnen und Kirchhellen (oben). © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Durch die Vollsperrung wegen der neuen Fernwärme-Baustelle sei das nicht mehr möglich. Vor allem Anwohner an den Straße „In den Weywiesen“ begrüßen das jedoch. Stadtsprecher Pläsken berichtet, dass die Verwaltung deshalb sogar Dankschreiben erhalten habe. Denn der starke Schleichverkehr, zu dem es wegen der Nordring-Baustelle kommt, entfalle durch die Vollsperrung auf der Seitenstraße jetzt ja zumindest für die Dauer der Fernwärme-Arbeiten. Spätestens bis Ende November wolle der Fernwärme-Versorger mit den Bauarbeitern fertig sein, weiß die Stadt zu berichten.

Den Kraftfahrern und vielen Anwohnern bleibe als Ausweichroute zurzeit aber nur noch die Fahrt über die Mozartstraße und Schubertstraße in Richtung Innenstadt und Marienhospital oder eben zu Hauptverkehrsachse Kirchhellener Straße, bedauert Anwohner Peter Stellmacher. Die schmale Mozartstraße sei aber wegen der geschlossenen Nordring-Einmündung auch schon durch den Gegenverkehr aus Richtung City stark belastet. „Hier muss, so lange der Nordring noch nicht wieder frei gegeben wird an einer Lösung gearbeitet werden“, fordert der Bürger. „Und die kann nicht heißen, die Straße in den Weywiesen bleibt in beiden Richtungen eine Sackgasse“.