Der Familientreffpunkt ist dem neuen Edeka-Markt am Eigener Markt im Weg. Doch Bottrops Baudezernent Klaus Müller verspricht jetzt schon Ersatz.
Der geplante Neubau für den großen Edeka-Markt am Eigener Marktplatz wirft bei vielen Anwohnern Fragen nach der Zukunft des Spielplatzes ganz in der Nähe auf. „Finger weg vom Spielplatz“, mahnt zum Beispiel Kevin Wachter und er erhält für seinen Appell fast nur Zustimmung auf der Facebookseite der WAZ Bottrop. Denn das Gelände an der Bügelstraße ist ein beliebter Treffpunkt gerade für Familien mit kleineren Kindern. Auch am Freitag war der Platz wieder gut besucht. Auch Tagesmütter kamen mit etlichen Kindern dorthin, um zu spielen.
Der Familien-Treffpunkt liegt aber genau auf dem Baugrundstück für den Supermarkt und die neuen Wohnungen, die darüber gebaut werden sollen. Der Spielplatz muss daher weichen. „Es trifft zu, dass der jetzige Spielplatz im Rahmen des Projektes am Eigener Markt überplant wird“, bestätigt Baudezernent Klaus Müller die Befürchtungen der Eltern aus den Wohnvierteln rund um den Eigener Markt. „Eine Spielplatznutzung am vorhandenen Standort lässt sich mit dem Neubau nicht vereinbaren“, teilte der Baudezernent mit.
Beleibter Spielplatz ist gut für kleinere Kinder geeignet
Das bedauert Nicole Hermes vor allem wegen der Spielgeräte und Klettergerüste auf dem Gelände. Sie sei im Sommer fast täglich mit den Kindern dort gewesen. „Natürlich hat Bottrop zig Spielplätze, aber nur sehr begrenzt welche, die für Kleinkinder geeignet sind, meint die Anwohnerin auf der WAZ-Facebookseite. Der Spielplatz sei vor allem im Sommer immer gut besucht, bestätigt sie Carina Hartleib, den absehbaren Verlust des Spielgelände findet sie darum „echt traurig“. Bedauern über den zu erwartenden Abbau der Spielgeräte herrscht auch bei Patricia Spickermann vor. „Wir gehen auch gern dahin, schade drum“, kommentiert sie die Pläne.
Der Bau des Supermarktes und der neuen Wohnungen findet generell jedoch Zustimmung. Der Spielplatz allein mache den Eigener Markt ja nicht unbedingt attraktiver, meint zum Beispiel Tina Rehme. Die gesamte Umgebung sei einfach wenig attraktiv, findet sie. „Die Leute haben auch keine wirkliche Möglichkeit, dort einkaufen zu gehen“, meint die frühere Bottroperin, vom Aldi-Markt ganz in der Nähe einmal abgesehen. Durch das Neubauvorhaben samt Supermarkt und Wohnungen werde der Eigener Markt wieder aufgewertet. Neue Wohnraum sei ja okay, findet auch Raimund Reichert, den Spielplatz würde er aber nicht ersatzlos dafür opfern.
In der Nähe des Kindergartens
Das wollen auch die Stadtplaner und Bauherren nicht. Sie suchen auch längst nach einem Ersatz. „Alle Beteiligten sind sich einig, dass in der näheren Umgebung ein qualitativ gleichwertiger Spielplatz neu eingerichtet werden soll“, versichert Baudezernent Klaus Müller. Die Stadtplaner haben dazu ein noch unbebautes Grundstück der Stadt ganz in der Nähe des Kindergartens Körnerstraße im Auge. Noch sei aber nicht klar, ob dies der beste Standort für den Spielplatz sei oder ob es noch Alternativen gibt.
Die Planungen für den Supermarkt und die neuen Wohnungen beginnen zwar gerade erst, aber zumindest sei ein erster Ersatzstandort für den Spielplatz ja schon gefunden. „Es besteht daher kein Anlass zu der Sorge, dass der Spielplatz ersatzlos wegfallen wird“, versichert der Baudezernent.