Der Deal mit Edeka verspricht neue Einkaufsmärkte und Wohnungen. Er schafft am Stadtgarten Platz für exklusives Wohnen. Darum gibt es viel Lob.

Für die Neubauten der Supermärkte am Eigener Markt und auf dem Cargo-Gelände sehen die Bauherren auch umweltfreundliche Elemente vor. So zeigen erste Pläne der IPG Investment-Gesellschaft, dass an beiden Gebäuden großflächig Dachbegrünungen vorgesehen sind. Gesellschafter Lars Naumann kündigte im Rathaus außerdem an, dass zur Energiegewinnung auf den Dächern Photovoltaikzellen aufgebaut werden. Vertreter von SPD und CDU im Stadtrat sehen den Vorhaben ausgesprochen positiv entgegen.

„Es passieren tolle Dinge, gerade für den Eigen. Die Bürger bekommen hochwertigen Einzelhandel und gleichzeitig neue Wohnungen, die wir in Bottrop dringend brauchen“, sagte SPD-Wirtschaftssprecher Frank Beicht. Für die CDU begrüßte Ratsherr Volker Jungmann, dass mit dem Supermarkt das Einkaufsviertel am Eigener Markt gestärkt wird. An der Gladbecker Straße werde außerdem endlich ein Schandfleck beseitigt. „Die Sünde Cargo“ sei damit bald Geschichte, betonte der CDU-Wirtschaftssprecher.

Platz für exklusives Wohnprojekt am Stadtgarten wird frei

Jungmann versprach sich von dem Tauschhandel bei den Grundstücken, die mit dem Edeka-Deal verbunden sind, positive Effekte für die Stadt. Wenn der grüne Bauhof vom alten Stadtgärtnerei-Standort auf das Gelände der ehemaligen Mengede-Fleischfabrik an die Schubertstraße verlegt ist, wird an der Hans-Böckler-Straße bis an den Stadtgarten-Rand Platz für ein Wohnviertel frei. „Damit geht ein lange gehegter Wunsch der CDU in Erfüllung. Denn wir brauchen natürlich auch hochqualitatives Wohnen in unserer Stadt“, sagte Jungmann.

So soll sich der neue netto-Markt an der Gladbecker Straße auf dem alten Cargo-Grundstück einfügen.
So soll sich der neue netto-Markt an der Gladbecker Straße auf dem alten Cargo-Grundstück einfügen. © HO | Ho

Das Stadtgarten-Projekt hob auch Bürgermeister Klaus Strehl (SPD) heraus. „Das wird jetzt mit Hochdruck verwirklicht“, sagte der Bürgermeister auch mit Blick auf den Bau von Wohnungen am Eigener Markt und an der Gladbecker Straße zwischen Stadtmitte und Eigen. „Ich bin sicher, dass das gelingen wird“, zeigte sich Klaus Strehl zuversichtlich.

Am Eigener Markt entsteht ein Edeka-Markt mit Vollsortiment

Nicht nur am Eigener Markt wollen die Bauherren dem Edeka-Supermarkt neue Wohnungen aufs Dach setzen, sondern auch am neuen Netto-Markt neben dem alten Cargo-Gelände Häuser bauen. „Wir planen hier zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum auf 2000 Quadratmetern“, sagte IPG-Gesellschafter Michael Hiesgen für den Eigener Markt zu. Auf dem Netto-Markt platzieren die Bauherren dagegen wieder eine Zahnarztpraxis und ein Dentallabor. Auf dem Gelände daneben will die Investment-Gesellschaft Mehrfamilienhäuser bauen.

Der neue Supermarkt am Eigener Markt wird dem Geschäft im Südring-Center ähneln. „Wir werden einen Vollsortimenter errichten“, erklärt Edeka-Planerin Elke Kaup. Vorgesehen seien neben dem Backshop auch Fleisch- und Frischetheken. „Die Kunden werden alles das kaufen können, was sie vom Südring-Center her kennen“, erklärte sie. „Wir werden einen Kaufmann ins Boot holen und streben am Eigener Markt eine individuelle Lösung an, um die Versorgungslücke wieder zu schließen.“

So sieht der Grundstückstausch im Einzelnen aus

>>> Für den Bau der neuen Geschäfte und Wohnungen werden die Edeka-Gruppe, die Stadt und die IPG Investment-Gesellschaft sich gegenseitig Grundstücke verkaufen beziehungsweise sie tauschen. Beteiligt an dem Grundstücksgeschäft sind am Eigener Markt außerdem noch die städtische Gesellschaft für Bauen und Wohnen sowie die Arbeiterwohlfahrt.

Die Edeka-Gruppe verkauft der IPG ihr Cargo-Grundstück an der Gladbecker Straße für den Bau des Netto-Marktes und der Mehrfamilienhäuser. Am Eigener Markt überlässt die Stadt ihre Grundstücke der IPG-Gesellschaft, damit diese dort den Supermarkt und die Wohnungen bauen kann. Dafür bekommt sie von der IPG deren alte Mengede-Fläche an der Schubertstraße, auf der sie ihren grünen Bauhof errichten kann. Durch den Umzug des grünen Bauhofes wird das städtische Grundstück am Stadtgarten für neue Wohnungen frei.