Die Bottroper SPD verjüngt auch ihre Führungsspitze im neuen Stadtrat weiter. Diese Ratsleute sind in den SPD-Fraktionsvorstand gewählt.

Die Bottroper SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck rückt nun auch im Stadtrat in die Führungsspitze ihrer Partei auf. Die Ratsfrau aus Grafenwald ist neue stellvertretende Vorsitzende der stärksten Partei im Bottroper Stadtrat. Fraktionsvorsitzender bleibt weiterhin SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz. Für die Wahl zum Bürgermeister nominierten die SPD-Ratsmitglieder wieder Klaus Strehl.

Bei der Wahl des neuen Fraktionsvorstandes in der Aula Welheim setzte die Bottroper SPD damit ihren Verjüngungsprozess fort. Außer Sonja Voßbeck gehören dem Fraktionsvorstand als stellvertretende Vorsitzende der Göddertz-Mitarbeiter Matthias Buschfeld und der Fuhlenbrocker SPD-Chef Daniel van Geister an. Geschäftsführer der SPD-Fraktion ist weiterhin Frank Beicht.

Neue SPD-Ratsfraktion will Corona-Krise bekämpfen

„Wir haben hier ein gutes Team zusammengestellt, dass alle politischen Schwerpunkte abdeckt. Jetzt wollen wir in die politische Debatte einsteigen. Wir sind bereit!“, sagte Vorsitzender Thomas Göddertz. „Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister Bernd Tischler werden wir die Probleme unserer Stadt angehen: die Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie, die Innenstadtentwicklung, die Schaffung von Wohnraum und eine Mobilitätspolitik, die die Menschen in dieser Stadt mitnimmt. Wir haben viel vor“, unterstrich der Landtagsabgeordnete.

Die SPD habe bei den Kommunalwahlen im September ihre Vormachtstellung in Bottrop trotz des schlechten Bundestrends behaupten können, hielt Thomas Göddertz fest. Allerdings verpasste seine Partei die absolute Mehrheit im Rat klar. So holte die SPD bei den Wahlen in diesem September 40,24 Prozent der Stimmen und verlor im Vergleich zur Ratswahl vor sechs Jahren mehr als sieben Prozent. Die Partei gewann 24 Sitze im neuen Rat. Das sind zwei weniger als bei den Wahlen 2014. Für eine Mehrheit in dem auf 58 Sitze vergrößerten Rat bräuchte die SPD plus OB Bernd Tischer mindestens 29 Sitze.

Personelle Wechsel im SPD-Führungsteam waren vorgezeichnet

Die Personalwechsel in der SPD-Fraktionsspitze waren absehbar. Denn im engeren Vorstand der SPD-Fraktion waren ohnehin Plätze frei geworden: einerseits weil die langjährige Ratsfrau Renate Palberg zur Kommunalwahl nicht mehr angetreten war, andererseits weil der Kirchhellener Oliver Altenhoff bei der Wahl den Sprung in den neuen Stadtrat verpasst hatte. Er konnte seinen Wahlkreis in Kirchhellen nicht gewinnen. Als Beisitzer wählen die SPD-Ratsmitglieder Tina Keil, Birgit Sochert, Harald Sieger und Rüdiger Lehr in ihren Fraktionsvorstand.

Zurzeit führe die SPD noch Gespräche mit anderen Ratsparteien über die Bildung des neues Rates, teilte Fraktionsvize Matthias Buschfeld mit. Ziel sei es bei den Entscheidungen über die Ausschussvorsitzenden oder die Größe der Fachausschüsse des neuen Rates möglichst Einigkeit zu erzielen.