Bottrop. Anwohner wollen wegen Schmutz und Schadstoffen Entschädigungen erstreiten. Kanzlei lädt am Dienstag zu einem Informationsabend ein.
Die Rechtsanwaltskanzlei Kuhlmann, die Bürgerinitiativen und Anwohner im Bottroper Süden im Streit um Umweltbelastungen durch die Kokerei Prosper vertritt, lädt zu einem Informationsabend ein. Dieser beginnt am Dienstag, 29. September, um 18 Uhr im Veranstaltungssaal, An der Knippenburg 115, in Bottrop.
Die Anwälte wollen die Bürger über den aktuellen Stand der Verhandlungen mit der Kokerei-Leitung informieren und mit den Anwohnern die rechtlichen Möglichkeiten und Chancen in einem Rechtsstreit mit dem Unternehmen erörtern. DieBürgerinitiative "Saubere Luft für alle" will mit einer Klage erreichen, dass die Verschmutzung der privaten Grundstücke im Umkreis der Kokerei mit Kohlenstaub beendet wird und dass der Ausstoß von krebserregenden Stoffen wieder zurückgeht. Auch Entschädigungen wollen die Bürger auf dem Klageweg erstreiten.
Die Juristen zielen auf einvernehmliche Lösungen ab
Die von den Bürgern beauftragten Juristen weisen darauf hin, dass die Immobilien im Bottroper Süden durch die Belastung durch sogenannte Kokerei-Gifte an Wert verlieren. Dabei gehe es nicht nur um die Verschmutzungen durch Kohlenstaub, sondern auch um gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese seien "extrem gefährlich und krebserregend", warnen die Rechtsanwälte. Als alleinige Verursacherin der Schadstoffbelastung sei die Kokerei Prosper ermittelt worden, heißt es in ihrer Einladung zu dem Informationsabend.
Vertreter der Kanzlei verhandelten derzeit mit der Kokerei über die Ansprüche ihrer Mandanten, berichten die Juristen. Die Kanzlei habe dazu auch Wertermittlungsgutachter und einen Experten für Kokereitechnik hinzugezogen. Ziel seien einvernehmliche Regelungen. Die Rechtsanwälte seien aber notfalls auch bereit, die Ansprüche ihrer Mandanten gerichtlich durchzusetzen. Sie erklären ausdrücklich, dass es ihnen nicht um die Schließung der Kokerei gehe, sondern um die langfristige Sicherung des Standortes und der Arbeitsplätze durch eine Reduzierung der Schadstoffe, den Ersatz der Schäden für die Bürger und die Unterlassung unnötiger Giftbelastungen.