Bottrop. Fahrrad Rück investiert in seinen Standort in Bottrop und baut einen neuen Verkaufsraum für E-Bikes. Trend hat auch Auswirkungen auf Werkstatt
Während Corona in manchen Unternehmen dafür sorgt, dass Investitionen zurückgestellt werden, nimmt Zweirad Rück Geld in die Hand. Das Bottroper Unternehmen baut einen neuen Verkaufsraum für E-Bikes. Geschäftsführer Thorsten Brinkmann setzt weiter auf den Elektro-Trend. Rund 40 Prozent der Räder, die bei Rück derzeit verkauft werden, seien E-Bikes. „Rechnet man die Kinderräder raus, sind wir sogar bei 70 Prozent.“
Aus dem Grund hat man sich entschlossen, die Ausstellungsfläche für E-Bikes zu vergrößern. Doch dafür muss zunächst der Abrissbagger ran. Die bisherige Halle, in der die Elektroräder gezeigt werden, wird abgerissen. Brinkmann hofft, dass es im Oktober soweit sein wird. Anschließend entsteht eine größere Halle.
Eine halbe Million Euro investiert das Bottroper Unternehmen an seinem Standort
Um rund 200 Quadratmeter wächst die Ausstellungsfläche. In Fahrrädern ausgedrückt: Bisher konnte das Unternehmen in der Halle rund 75 Räder aufstellen, im Neubau werden 130 Platz finden. Außerdem könne man künftig auch mehr Zubehör zeigen. Denn das Thema Personalisierung – also passender Sattel oder bessere Griffe – spiele auch eine größere Rolle.
Rund eine halbe Million Euro investiert das Traditionsunternehmen. Selbstverständlich habe es – gerade mitten im Lockdown – die Überlegung gegeben, ob man den Plan, der schon vor Corona stand, nun tatsächlich umsetze. „Aber als es wieder losging war schnell klar, dass wir es jetzt machen müssen“, sagt Brinkmann. Zumal Rück wie alle Fahrradhändler in der Corona-Phase einen Boom erlebt hat.
2002 ist Rück von der Neustraße umgezogen zum Südring
Grundsätzlich jedoch sei das Fahrrad immer mehr als Verkehrsmittel in den Köpfen der Menschen angekommen, das zeigten auch die Diskussionen der letzten Jahre. Und geht es um alternative Verkehrsmittel, steht das E-Bike oftmals oben in der Liste. Dazu komme, dass immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeiten geben, E-Bikes vergünstigt zu leasen. „Auch in Bottrop wird viel Fahrrad gefahren, und eigentlich ist es hier in der Stadt ja auch das richtige Verkehrsmittel“, so Brinkmanns Urteil.
2002 ist der Fahrradhandel von der Neustraße in das ehemalige Autohaus am Südring gezogen. Bevor die Entscheidung für den Umbau fiel habe man über einen erneuten Umzug nachgedacht. Und es habe auch Gespräche mit der Stadtverwaltung gegeben. Doch es gebe keine adäquate Fläche in der Stadt. Daher nun der Umbau. Für Brinkmann ein erster Schritt, der nächste ist auch schon geplant.
Zusätzliche Ausstellungsflächen für E-Bikes nicht auf Kosten normaler Fahrräder
Auch die Werkstatt soll wachsen – um 100 Quadratmeter. Denn durch den E-Bike-Trend sei die ganz anders gefordert. „Inspektionen sind ein großes Thema, wer ein Fahrrad für vielleicht 3000 Euro in der Garage hat, der achtet da ganz anders drauf.“ 2019 hat Brinkmann daher zwei zusätzliche Monteure angestellt, zum nächsten Jahr sollen weitere zwei folgen.
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Bei allen Plänen sei ihm aber wichtig, dass die zusätzlichen Flächen für E-Bikes nicht auf Kosten der normalen Fahrräder gingen. „Wir wollen beides anbieten, in entsprechender Auswahl und angemessen präsentiert.“ Erste Vorarbeiten laufen schon. Ein Ausstellungsraum – hier waren die Mountainbikes untergebracht – wird derzeit auf Vordermann gebracht. Für die Bauphase ziehen hier die E-Bikes ein.
Letzlich, so Brinkmann, wolle man sich auch schick machen für das Jahr 2022. Dann feiert Rück sein 150-jähriges Bestehen.
25 Mitarbeiter
1989 hat Thorsten Brinkmanns Vater das Fahrradgeschäft Rück übernommen. Inzwischen führen sie das Unternehmen gemeinsam. Anfangs gehörten auch noch Motorroller zum Angebot, diesen Zweig hat inzwischen der Neffe von Bernhard Brinkmann übernommen, das Unternehmen sitzt inzwischen an der Kirchhellener Straße.
Das Unternehmen ist seither immer weiter gewachsen. Bisher bietet es auf rund 1000 Quadratmetern Fahrräder und Elektroräder an. Zählt man alle Beschäftigten zusammen, so arbeiteten inzwischen 25 Mitarbeiter am Südring.