Bottrop. Am 1. April 1989 übernahm Bernhard Brinkmann das eingesessene Zweiradcenter Rück. Mit Sohn Thorsten führt er das Fachgeschäft am Südring.

Der 1. April ist in diesem Jahr für Bernhard Brinkmann ein besonderer Tag. Der Inhaber des Zweiradcenters Rück begeht sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Obwohl Sohnemann Thorsten das Geschäft am Südring eigentlich alleine führen könnte, ist er weiterhin fleißig in der Werkstatt und in der Beratung tätig. Und Brinkmann verspricht, sich auch nach dem Jubiläum nicht auf das berühmte Altenteil zu legen.

Sicherheit wird immer wichtiger

„Warum auch? Ich habe keine Langeweile“, sagt der 63-Jährige. Die Saison sei dieses Mal früher als gewohnt gestartet. Fahrräder liegen mehr denn je im Trend und Bernhard Brinkmann weiß, wovon er spricht. Als er vor dreißig Jahren das Geschäft an der Neustraße übernimmt, treten die Kunden schon gerne in die Pedale. Im Trend lagen damals allerdings Mountainbikes.

Vater Bernhard und Sohn Thorsten Brinkmann arbeiten Hand in Hand.
Vater Bernhard und Sohn Thorsten Brinkmann arbeiten Hand in Hand. © Heinrich Jung

Heute geht es weniger robust und ein Stück weit bequemer zu. E-Bikes werden Jahr für Jahr beliebter. „An der Neustraße hatten wir höchstens eine handvoll davon im Verkauf“, erinnert sich Brinkmann.

Der Umzug an den Südring fand 2002 statt. Zunächst mit der Motorroller-Sparte, die sich mittlerweile an der Kirchhellener Straße befindet und von Bernhard Brinkmanns Neffen betrieben wird. Der Standort an der Neustraße war wegen kaum vorhandener Parkplätze und wenig Präsentationsfläche nicht mehr zeitgemäß. Am Südring stehen 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche für Fahrräder und Zubehör zur Verfügung.

Den Standort kannte Brinkmann wie seine Westentasche. Vorher befand sich dort BMW Wache, wo er als Kfz-Mechaniker gearbeitet hat. Auch sein Sohn Thorsten absolvierte eine Kfz-Ausbildung. Das technische Knowhow für Fahrräder hat mit den Jahren zugenommen. „Ich hätte nie gedacht, dass jemand für eine Inspektion zu uns kommt und dachte anfangs, das gilt nur für Autos“, so der Senior-Chef.

Fortschritt zeigt sich in der Werkstatt

Der Fortschritt zeigt sich beim Blick in die Werkstatt. Spezialwerkzeuge und Laptops gehören längst zum beruflichen Alltag. Früher gab es Zweiradmechaniker, heute Zweiradmechatroniker. Nicht nur an der Berufsbezeichnung sind die Veränderungen sichtbar.

Vor allem der Sicherheitsaspekt ist gestiegen. An einer Wand im Zweiradcenter hängen Helme in diversen Größen. Der Sattel kann fachmännisch vermessen werden. Brinkmann spricht in diesem Fall von einer Messung des Sitzknochenabstands. „Der erste Schritt zum richtigen Sattel.“ Wenn die Frage geklärt ist, welcher Sattel zum Allerwertesten passt, steigt die Probefahrt. „Wir haben Kunden, die zehn verschiedene Räder testen, bis sie sich entscheiden“, so der Experte. Auch Farbe und Ausstattung spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. „Ich glaube, man kann kein vernünftiges Fahrrad finden, ohne vorherige Probefahrt“, meint Brinkmann. Deswegen hält er nichts davon, ein Rad im Internet zu bestellen. „Da könnte ich mich aufregen, das geht gar nicht!“