Bottrop. Mehr als 16.000 Bottroper haben schon die Briefwahl beantragt. Wer am 13. September im Wahllokal sein Kreuzchen macht, soll das coronagerecht tun

Kommunalwahl in Corona-Zeiten: Viele Bottroper nutzen die Chance, ihre Stimme schon im Vorfeld des 13. September möglichst kontaktlos per Briefwahl abzugeben. Bis Freitagvormittag waren bereits 16.295 Wahlscheinanträge bei der Stadt eingegangen, berichtet Klaus Wenger, Sachgebietsleiter für Statistik und Wahlen. „Das entspricht 17,7 Prozent aller Wahlberechtigten.“ Zum Vergleich: 2014 hatte es am Ende 10.795 echte Briefwähler gegeben, das waren 11,5 Prozent der Wahlberechtigten.

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Eine deutliche Steigerung also. „Der Corona-Effekt ist da“, sagt der langjährige Wahl-Organisator. Dennoch hatte er aufgrund der Pandemiesituation mit noch mehr Briefwahlanträgen gerechnet, um die 25.000 hatte er im Vorfeld ins Auge gefasst. „Jetzt kommen wir vielleicht noch auf 18.000.“ Im Übrigen bedeutet nicht jeder Antrag auch eine garantierte Stimmabgabe: „Fünf Prozent kommen nie zurück“, weiß Klaus Wenger aus Erfahrung.

Briefwahlstellen im Saalbau Bottrop und in der Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen

Wer sich jetzt noch zur Briefwahl entschließt, muss sich sputen: Bis Mittwoch, 24 Uhr, ist die Briefwahlbeantragung online etwa über www.bottrop.de/briefwahlantrag noch möglich. Persönlich können Briefwähler im Saalbau-Casino in der Stadtmitte oder im Sitzungssaal der Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen bis Freitag, 18 Uhr, vorstellig werden.

Wenger rät: Wer sicher gehen möchte, dass seine Unterlagen auch rechtzeitig bis Sonntag, 16 Uhr, vorliegen, sollte diese besser nicht noch Donnerstag oder gar Freitag in die Post geben, sondern lieber vorm Wochenende persönlich abgeben oder die Briefkästen am Rathaus bzw. an der Bezirksverwaltungsstelle nutzen. „Die werden vor 16 Uhr dann noch einmal geleert“, so Wenger.

Stimmabgabe am 13. September unter Corona-Bedingungen

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Für alle, die am Sonntag, 13. September, in einem Wahllokal ihre Kreuze machen wollen, bereitet die Stadt eine Stimmabgabe unter Corona-Bedingungen vor. Also unter Einhaltung der inzwischen wohlbekannten AHA-Regeln samt Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmaske. „Da hat es ja jetzt noch einmal eine Klarstellung des Landes gegeben, nämlich dass es eine Maskentragepflicht in den Wahllokalen gibt“, unterstreicht Stadtsprecher Andreas Pläsken.

Die Einhaltung eines Abstandes von 1,50 Meter zu anderen Bürgern „ist wichtig im Zugang und im Wahllokal selbst“, sagt Pläsken. „Deshalb sollte niemand sauer sein, wenn der Wahlleiter sagt: Bitte noch draußen warten.“ Möglichkeiten zur Händedesinfektion sollen angeboten werden. Den Kugelschreibern, die fürs Ankreuzen auf den Wahlzetteln gebraucht werden, kommt eine besonderes Aufmerksamkeit zu. „Wir haben rote und grüne Becher. In den grünen Bechern sind immer frische Kulis“, so Wenger. In jedem Wahlraum seien 50 vorgesehen, die nach Nutzung entsprechend desinfiziert würden. „Jeder Wähler kann sonst auch gerne seinen eigenen Stift mitbringen.“ Eine Flächendesinfektion alle 30 Minuten, Stoßlüftung und Spuckschutzwände zum Schutz von Mitarbeitern und Wahlvorständen gehören mit zum Hygienekonzept.

In Bottrop gibt es bereits genug Wahlhelfer

Da die Stadt diese coronagerechten Rahmenbedingungen auch verwaltungsintern noch einmal deutlich gemacht habe, habe das dazu geführt, dass inzwischen auch genug Wahlhelfer gefunden werden konnten, berichtet Pläsken.

Abstimmen können die Bottroper über die Besetzung des Stadtrates, über den künftigen Oberbürgermeister, aber auch über die Zusammensetzung der Bezirksvertretungen, des Integrationsrates und des Ruhrparlaments .

Mehr Briefwähler in Kirchhellen

Auffällig findet Klaus Wenger, dass in Kirchhellen 22,6 Prozent der Wahlberechtigten bisher eine Briefwahl beantragt haben, während es in Alt-Bottrop nur 16,5 Prozent sind. „Vermutlich liegt das daran, dass in Kirchhellen die Wege länger sind.“

Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Zahl der Wahllokale von 89 auf 62 verringert worden. So sind diesmal keine Stimmabgaben in Altenheimen möglich. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet.