Bottrop. Nicht alle neuen Kitas sind zu Beginn des Kindergartenjahres fertig geworden. So sieht die Betreuungssituation in Bottrop aus.
Einen Monat nach Start des neuen Kita-Jahres bewegt sich die Anzahl der Kinder, die in Bottrop noch auf der Warteliste für einen Kita-Platz stehen, „im niedrigen zweistelligen Bereich“, sagt Nadine Granow-Keysers, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Jugend und Schule. Sie betont: „Alle Eltern, die aufgrund von Berufstätigkeit einen Platz benötigen, haben wir auch versorgen können.“
Versorgungsquote von über 100 Prozent für Kinder über drei Jahren angestrebt
Laut Kita-Bedarfsplan, bei dem alle verfügbaren Plätze in Kitas und Tagespflege eine Rolle spielen, sollte die Versorgungsquote in der Stadt zu diesem Kindergartenjahr bei 106,6 Prozent für die Drei- bis Sechsjährigen und bei 37,3 Prozent für die unter Dreijährigen liegen, so Granow-Keysers. Gleichzeitig schränkt sie ein: „Noch sind nicht alle Einrichtungen, die in Betrieb gehen sollten, tatsächlich in Betrieb gegangen.“ Dazu gebe es noch neue Kitas, von denen klar war, dass sie erst nach dem 1. August im laufenden Kindergartenjahr fertig werden.
Verzögerungen gibt es laut Granow-Keysers zum Beispiel an der Johannesstraße (etwas Verzug wegen einer Kampfmittelräumung), an der Horsthofstraße (Übergangsmöglichkeiten in der Villa Körner und der ev. Einrichtung in Kirchhellen), sowie bei der Villa Allermann an der Pfarrstraße. Dabei handelt es sich um einen Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes. Kita-Träger ist die evangelische Kirchengemeinde, und im Juli hatte Fachbereichsleiterin Stefanie Reich gegenüber dieser Zeitung gesagt: „Zunächst können wir die beiden Gruppen im Martinszentrum unterbringen, eine ganz tolle Gastfreundschaft, aber im Oktober werden wir wohl in die Pfarrstraße 11 einziehen können.“
Ehemalige Rheinbaben-Sauna in Bottrop wird auch noch zur Kita umgebaut
Weiter in der Pipeline stehen Einrichtungen am Südring und in der ehemaligen Rheinbaben-Sauna. „Und dann haben wir noch den Umbau der Großtagespflegestelle in Grafenwald zu einer Kita, der noch nicht ganz abgeschlossen ist“, so die Abteilungsleiterin. „Dort, wo klar war, dass die Kitas erst im laufenden Kindergartenjahr fertig werden, sind die Eltern darüber informiert worden.“
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Insgesamt sei die Platzvergabe aus Sicht des Fachbereichs in diesem Jahr sehr gut gelaufen. In einigen Fällen konnten die Erst- und Zweitwünsche nicht erfüllt werden – „teils sind Einrichtungen sehr gefragt, zum Beispiel die im Brinkmannsfeld“. Auf der anderen Seite seien im Bereich der Kindertagespflege noch nicht alle Plätze belegt, da könnten zum Beispiel auch noch Kinder untergebracht werden, die auf der Warteliste stehen. Laut Granow-Keysers seien ausschließlich Jungen und Mädchen unter drei Jahren noch unversorgt.
Vermittlung der Kinder auf Kita-Plätze geht noch weiter
„Es werden jetzt noch Kinder vermittelt“, unterstreicht sie. Es gebe zum Beispiel immer auch Fälle, in denen Plätze plötzlich wieder frei würden – weil Familien umziehen etwa oder Eltern bei einer nicht funktionierenden Eingewöhnung den Kita-Beginn lieber doch noch um ein Jahr verschieben.
Manchmal passten auch Wunsch und Angebot nicht zusammen. „Manche Eltern suchen eventuell partout einen 25-Stunden-Platz. Vielleicht steht der dann aber gerade nicht mehr zur Verfügung, sondern nur 35 oder 45 Stunden.“
Und was den Bau neuer Einrichtungen angeht, sagt Granow-Keysers mit Blick auf die Zukunft: „Wir bleiben am Ball!“