Bottrop. In den Hallen des 2008 geschlossenen Autohauses Cargo an der Gladbecker Straße ist am Mittag ein Feuer ausgebrochen „Aufwendige Löscharbeiten.“
Im ehemaligen VW-Autohaus Cargo an der Gladbecker Straße ist am Montagmittag ein Feuer ausgebrochen. Dichte Rauchwolken standen über dem leerstehenden Gebäude, die Feuerwehr nutzte auch die Warn-App Nina, um die Bürger auf dem Eigen und in Stadtmitte vor „Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag“ zu warnen.
Um 12.08 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, waren Rauch und Flammen bereits deutlich zu sehen. Betroffen von dem Feuer war der rechte Teil des Gebäudes. „Der Brand ist im ehemaligen Verkaufsbereich ausgebrochen“, so Feuerwehrsprecher Michael Duckheim. Den Kräften vor Ort sei es gelungen, einen Riegel zu errichten, so dass die Flammen nicht auf die ehemaligen Werkstatthallen im hinteren Teil des Gebäudes übergreifen konnten.
Glut- und Brandnester in der Zwischendecke machten der Feuerwehr zu schaffen
Was der Feuerwehr besonders zu schaffen machte: In der Zwischendecke verbargen sich zahlreiche Brand- und Glutnester, die aufwendig aufgespürt und abgelöscht werden mussten. Dafür setzte die Feuerwehr Wärmebildkameras ein. Die zeigen deutlich, wo in einem Gebäude noch erhöhte Temperaturen herrschen, die dann auf Brand- oder Glutnester hindeuten.
Erschwerend kam jedoch hinzu, dass das Dach des Hauses einzustürzen drohte. Für die Feuerwehrleute war die Gefahr also zu groß, um drinnen zu arbeiten. Stattdessen mussten die Brandnester von außen abgelöscht werden. Von der Drehleiter aus mussten die Einsatzkräfte daher das Dach abdecken, um von außen an die Zwischendecke zu gelangen. Die Feuerwehr war darum auch mit zwei Drehleitern im Einsatz. Aus dem Leiterkorb heraus löschte die Feuerwehr dann mit einer Art Wasserwerfer den Brand.
Bottroper Feuerwehr spricht von einem „arbeitsaufwendigen Einsatz
Feuerwehrsprecher Michael Duckheim sprach angesichts dessen auch von einem „arbeitsaufwendigen Einsatz“. Es sei nicht unbedingt ein komplizierter Einsatz, doch es sei verhältnismäßig mühsam, ein solches Dach von der Drehleiter aus abzudecken, so Duckheim. Am Montagabend waren noch einige Einsatzkräfte als Brandwache vor Ort – und mussten gegen 21 Uhr weitere Nachlöscharbeiten tätigen. Die Einsatzleitung der Feuerwehr entschied deshalb auch, die ganze Nacht über eine Sicherheitswache vor dem ehemaligen Autohaus zu postieren.
Neben der Berufsfeuerwehr waren auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Eigen, Boy und Fuhlenbrock im Einsatz. Die Ortswehr Altstadt stand unterdessen für mögliche weitere Brandeinsätze in Bottrop parat. Während der Löscharbeiten war die Gladbecker Straße bis gegen 16 Uhr komplett gesperrt.
Brandermittler der Polizei können frühestens Dienstag ihre Arbeit aufnehmen
Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Angaben zur Brandursache machte die Feuerwehr nicht. Das ist Sache der Polizei. Die entsprechenden Experten könnten sich jedoch frühestens am Dienstag ein genaues Bild von der Situation vor Ort machen, sagte Polizeisprecherin Ramona Hörst. Außerdem ist auch noch unklar, ob die Brandermittler das einsturzgefährdete Gebäude überhaupt betreten können.
Das ehemalige VW-Autohaus an der Gladbecker Straße steht seit 2008 leer und wird öffentlich längst als ein Schandfleck wahrgenommen. Mehrfach gab es Pläne für das Gelände, doch die Gemengelage mit privaten Besitzern auf der einen Seite und städtischen Interessen auf der anderen Seite ist kompliziert.
Rechtsstreit zwischen der Stadt Bottrop und Edeka
Zuletzt hat Edeka das Grundstück übernommen und hätte dort gern einen Supermarkt eröffnet. Allerdings sind in diesem Bereich maximal 800 Quadratmeter Verkaufsfläche zulässig. Zu wenig für den Lebensmittel-Riesen, der daraufhin auch gegen das Einzelhandelskonzept der Stadt Bottrop geklagt hat. Vor Gericht unterlag Edeka allerdings.
Auch interessant
Die Pläne der Stadt sehen das Areal als Fläche für Gewerbe – etwa Handwerksbetriebe – vor. Einen großen Lebensmittelhandel möchte die Stadt lieber am Eigener Markt realisieren.
Brände in leerstehenden Häusern
Das Autohaus an der Gladbecker Straße ist nicht das erste leerstehende Gebäude in der Stadt, das abgebrannt ist. Vielen ist in dem Zusammenhang noch der Brand des ehemaligen Hotels Sackers im Gedächtnis.
Auch das Haus an der Kirchhellener Straße verfiel lange, auch hier entwickelte sich ein Ruine zum Schandfleck im Stadtteil. 2013 schließlich brannte das ehemalige Hotel ab. Eine Brandursache konnte nie ermittelt werden. Das Gebäude war zu stark einsturzgefährdet als dass die Ermittler es noch betreten konnten. Kurz danach wurde es abgerissen.
Erst im Juli diesen Jahres war ein Feuer in einem leerstehenden Haus in der Boy – hinter der ehemaligen Gaststätte Jägerhof – ausgebrochen. Auch dort musste die Feuerwehr von außen das Dachabdecken, um den Brand zu löschen.