Bottrop. . Die Telekom baut ihr Glasfasernetz aus und setzt neue Verteilerschränke. An der Zeppelinstraße steht so ein großer Klotz direkt am Vorgarten.
Die Telekom baut in Bottrop ihr Glasfasernetz aus. Das „schnelle Internet“ soll künftig auch in dieser Stadt verfügbar sein. Deshalb wird an vielen Stellen gebuddelt – und es werden neue Verteilerkästen aufgestellt. Die fallen schnell ins Auge, sind sie doch um einiges größer als die Kästen, die die Telekom früher nutzte. Auch an der Kreuzung von Zeppelin- und Bergstraße hat die Telekom einen solchen Kasten hingestellt. Zum Entsetzen der Eigentümer des Hauses.
Stadt prüft andere Standorte
Der auffällige graue Kasten steht direkt am Zaun zu einem gepflegten Vorgarten, „nur wenige Meter von der Fensterfront unseres Zweifamilienhauses entfernt“, ärgert sich Erich Kalsen. Er und andere Anwohner seien der Meinung, dass dieser Kasten an diesem Platz ein „unzumutbarer Fremdkörper“ sei.
Er ärgert sich, dass die Stadt die Aufstellung hier genehmigt hat und glaubt, es habe in unmittelbarer Nähe noch andere, deutlich geeignetere Stellen gegeben. Etwa vor dem Nachbarhaus an der Bergstraße. Dort gebe es eine ungenutzte Baumscheibe. Weil auch das Nachbarhaus im Besitz seiner Familie ist, könne ihm also niemand vorwerfen, er wolle sein Problem auf Kosten der Nachbarn lösen, stellt Kalsen klar.
Stadt kann sich nicht gegen das Aufstellen wehren
Bei der Stadt Bottrop ist der Fall bekannt. Bei Fachbereich Tiefbau und Stadterneuerung werde auch noch einmal beraten, ob nicht vielleicht doch ein anderer Aufstellungsort möglich ist, sagt der stellvertretende Stadtsprecher Ulrich Schulze. Grundsätzlich aber könne sich die Stadt nicht gegen das Aufstellen der Verteilerkästen wehren. Das sei im Telekommunikationsgesetz geregelt. Allerdings gebe es Absprachen mit der Telekom – auch weil unterhalb der Oberflächen von Straßen und Gehwegen ja weitere Versorgungsleitungen liegen. Aber die Standortwahl habe auch mit der technischen Leistungsfähigkeit zu tun.
Generell, so sagt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney, seien die neuen Kästen nötig, weil hier die Glasfaserleitungen ankommen. Von dort aus legt das Signal über Kupferkabel die letzten Meter in die Häuser zurück. Die Faustregel: „Je kürzer die Kupferstrecke, umso besser die Bandbreite im Haus.“ Deshalb baue die Telekom die neuen Kästen in unmittelbarer Nähe der alten auf. Idealerweise seien am Ende alte und neue Technik unter einem Deckel.
"Wir bringen die Technik zu den Menschen"
Die Größe der neuen Kästen erklärt er mit den neuen Anforderungen. So seien nun auch Stromanschlüsse nötig, und Teile der Vermittlungs- und Übertragungstechnik, die bisher in den Betriebsstellen der Telekom untergebracht worden waren, sind nun auch vor Ort in den Verteilerkästen verbaut. Dort werden die Signale verarbeitet und Leitungen und Verbindungen geschaltet. „Wenn man so will, bringen wir die Technik zu den Menschen“, sagt McKinney.
Zum Verteilerkasten an der Zeppelinstraße kann McKinney nichts sagen. Aber: „Prinzipiell dürfen wir Kästen dort aufstellen, wo es nötig ist. Allerdings sind die Kommunen eingebunden und erteilen uns eine Genehmigung für jeden Standort.“