Bottrop. Die Sommerlager sind dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Deshalb bieten die Jugendverbände der Bottroper Pfarrei eine Woche Ferienspaß für alle.
Eigentlich wären sie jetzt unterwegs. Die Pfadfinder- und KJG-Gruppen der Pfarrei St. Cyriakus Bottrop. Doch auch ihnen hat Corona die Planung verhagelt. Statt im Sommerlager in Österreich, Oberschwaben oder anderswo heißt es auch für die Jugendverbände und ihre Mitglieder vielfach – Ferien daheim. In der Pfarrei St. Cyriakus haben sich nun die Pfadfinderstämme Herz Jesu - St. Barbara, und Impeesa sowie die KJG und die Messdiener zusammengetan und bieten vom 28. Juli bis zum 2. August Ferienspaß für daheim an. Ein Angebot nicht nur für ihre Mitglieder, sondern für alle Kinder in der Stadt.
Wer sich auskennt, weiß: Üblicherweise gehören Sticheleien und Frotzeleien zwischen den Gruppen zum Alltag. Doch angesichts der aktuellen Situation sei es keine Frage gewesen, gemeinsam etwas für die Kinder auf die Beine zu stellen, sagt Florian Giersch, Pastoralreferent in St. Cyriakus. Entstanden sei die Idee im Krisenstab. Eine erste Abfrage bei den Gruppen habe dann ergeben, dass die Bereitschaft dabei mitzumachen und das Programm vorzubereiten groß sei.
Pfadfinder aus Bottrop mussten Fahrt nach Österreich stornieren – wegen Corona
Kann man irgendwie auch verstehen. Denn auch bei Pfadfindern, Messdienern, KJG und Co. ruht der Betrieb sei Ausbruch des Corona-Virus. Wöchentliche Gruppenstunden durften allenfalls virtuell stattfinden, geplante Fahrten zu Wochenenden oder auch in den Sommerferien mussten abgesagt werden. Zu groß wären für solche Gruppenfreizeiten immer noch die Einschränkungen, dazu kommt die Frage der Verantwortung in der besondern Zeit. Doch jetzt endlich wieder aktiv zu werden, vielleicht auch einige der eigenen Gruppenkinder wiederzusehen – das freut auch die Leiter.
„Wir wären eigentlich in der zweiten Ferienhälfte mit dem gesamten Stamm nach Österreich gefahren“, sagt Luisa Hulerum vom Pfadfinderstamm Herz Jesu - St. Barbara. Die Vorbereitungen dazu hätten bereits im Herbst begonnen, der Platz und auch der Bus seien gebucht gewesen. „Wir mussten alles stornieren und haben den Platz sofort für nächstes Jahr reserviert.“
Vorbereitungen für das geplante Ferienprogramm laufen auf Hochtouren
Auch die KJG-Gruppe wäre unterwegs gewesen. „Wir wären genau jetzt im Oberschwäbischen“, sagt Lisa Wenning. Hier kommt noch eine Besonderheit hinzu. Genau vor Corona sind die Gruppen aus Ludgerus und Elisabeth fusioniert. „Das haben wir gerade noch geschafft, aber eigentlich haben wir seitdem noch nichts gemeinsam gemacht“, sagt Judith Oppermann. Die Sommerfahrt in der neufusionierten Gruppe sollte eigentlich etwas Besonderes werden.
Nun also eine Woche Programm zu Hause. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Geplant seien unter anderem unterschiedliche Workshops. So können die Teilnehmer Schwedenstühle oder Musikinstrumente bauen, es sind digitale Schnitzeljagden wie Geocaches oder Actionbounds geplant, eine Orgelführung werde angeboten und auch ein klassischer Lagerfeuerabend dürfe nicht fehlen, gibt Giersch einen kleinen Einblick in den Stand der Planungen.
Gruppen bringen ihre Erfahrungen, Ideen und Traditionen ein, so entsteht ein „Best of“
Es sei einfach toll zu sehen, wie viel Wissen, Ideen und auch unterschiedliche Traditionen diese vier Gruppen und Verbände in die Planung einbrächten. Nicht umsonst laufe die Ferienwoche auch unter dem Namen „Best of Sommerlager“, denn hier komme das Beste aus allen Gruppen und Verbänden zusammen.
Der Pfarrei sei dieses Angebot sehr wichtig, sagt Giersch, auch Propst Jürgen Cleve stehe voll dahinter und bringe sich mit ein. Er habe auch mit dafür gesorgt, dass die Räume der Pfarrei in der Woche für das Programm zur Verfügung stehen. Die Jugendlichen nutzen für ihre Angebote die Räume in St. Ludgerus und in Herz Jesu. Die seien inzwischen auch für Veranstaltungen in Corona-Zeiten vorbereitet. Es gebe beispielsweise Desinfektionsmittel und Pläne, wie viele Menschen die Räume gleichzeitig nutzen dürfen.
Corona sorgt auch bei diesem Angebot für Einschränkungen
Trotzdem ist durch die Pandemie auch das Programm vor Ort eingeschränkt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, es werden feste Gruppen gebildet, die nicht durchmischt werden, außerdem müssen die Teilnehmer selbst einen Mittagssnack mitbringen. Denn: „Wir dürfen keine Speisen ausgeben“, so Giersch. Trotzdem sei es allen Beteiligten wichtig, ein solches Angebot zu machen. Luisa Hullerum: „Es geht auch darum, Familien zu unterstützen und den Kindern ein Angebot zu machen, sich mit anderen Sachen zu beschäftigen.“
So funktioniert die Anmeldung
Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Die Gruppen treffen sich täglich in der Zeit von 10 bis 16 Uhr. Ein entsprechendes Anmeldeformular finden Interessiert unter folgendem Link auf Internetseite der Pfarrei St. Cyriakus: https://st-cyriakus.jimdo.com/neues/
Das Formular muss ausgedruckt und ausgefüllt, dann muss ein Foto oder Scan zurück geschickt werden an die E-Mail-Adresse: ferienaktion@st-cyriakus.de
Die Teilnahme für den gesamten Zeitraum kostet fünf Euro, die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldeschluss ist am Freitag, 17. Juli.