Bottrop. . Schon in der kindheit reiste Alexander Sieger mit dem Zelt. Der 28-Jährige kennt die Unterschiede zwischen Pfadfinder- und Festival-Camping
„Es ist ein großer Unterschied, ob ich mit den Pfadfindern oder mit Freunden auf Festivals campe“, sagt Alexander Sieger, während er auf die großen Planen, aufgestapelten Zeltstangen und gelagerten Gaskocher blickt, die sich in einem Abstellraum an der Herz-Jesu-Kirche türmen. Der 28-Jährige ist im Vorstand des Pfadfinderstammes Herz Jesu/St. Barbara und leidenschaftliche Camper. Seitdem er ein Kind ist reist er mit der Familie auf Campingplätze, unternimmt Wander-Touren mit Freunden und baut Lager im In- und Ausland auf.
Schönste Tour in England
„Wenn ich mit den Pfadfindern campe, dann ist unser Lager klar strukturiert. Es gibt feste Frühstückszeiten, und jeder von uns hat seine Aufgabe. Wir haben sehr häufig leichtes Gepäck dabei. Ab und an nehmen wir Musikinstrumente oder Spielsachen mit.“ Auf Musikfestivals gehe es ganz anders zu. Dort gebe es keine festen Zeiten, und der Tagesablauf richte sich nach der momentanen Stimmung. „Zudem hat man häufig ein Bier in der Hand“, betont der Bottroper mit einem Grinsen.
Ein Werkzeug darf für Alex Sieger jedoch auf keiner Tour fehlen: Das sogenannte Multitool mit einer kleinen Säge, Messer, Zange, Dosenöffner und anderen nützlichen Werkzeugen. „Das kann ich immer gebrauchen, ob ich nun eine Schraube wieder festdrehen oder ein dünnes Seil durchschneiden muss. Egal, wo ich bin.“
Halt an Aussichtspunkten
Seinen bisher schönsten Ausflug machte der Vielgereiste 2009 zu einem Wanderlager in England, bei dem er den englischen Süden langsam mit anderen Pfadfindern ablief. Täglich marschierten die Kameraden rund 20 Kilometer und legten an Aussichtspunkten und Campingplätzen einen Halt ein. Dort bewunderten sie die malerische Landschaft und schauten sich die Umgebung näher an. Das trug natürlich noch mehr zu seiner Camping-, Wander- und Zeltbegeisterung bei.
„Als Kleinkind bin ich mit der Familie viel mit dem Wohnwagen gereist. Zum ersten Mal richtig Zelten war ich mit zwölf Jahren in Frankreich. Mit den Pfadfindern ging es dann mit 16 Jahren los, mit 17 und 18 Jahren folgten die ersten großen Zeltlager“, erzählt der studierte Maschinenführer stolz.
In diesem Jahr habe er schon zwei weitere Lager in Westernohe – einem der größten deutschen Pfadfinderzeltplätze – erfolgreich hinter sich gebracht. Ein Sommerlager in den Niederlanden und ein Besuch auf dem renommierten Metal-Festival Dong Open Air in Neukirchen-Vlyun würden in Kürze folgen. Im Schnitt reise er im Jahr zu vier Zeltlagern und zwei Festivals. Das könnte in den kommenden Monaten noch getoppt werden.
Urlaub auch ohne Zelt
Geht ein Kurzurlaub überhaupt ohne Zelt und Rucksack auf dem Rücken? Für Alex Sieger steht die Antwort schnell fest: „All inclusive am Strand ist genauso schön wie ein Campingtrip. Ich kann in beiden Situationen wunderbar ausspannen. Dabei ist es mir ziemlich egal, ob ich unter einer dicken Plane oder im Hotelzimmer schlafe.“