Bottrop. Verkehrsteilnehmer auf Bottrops Hauptachse brauchen Geduld. Zwei Kreuzungen der Friedrich-Ebert-Straße werden für Radler umgebaut – und zwar so.
Ab Montag kommen die schweren Maschinen und fräsen die Fahrbahndecke auf einem Teilstück der Friedrich-Ebert-Straße in Bottrop ab – von der Karl-Englert-Straße bis zur Posperstraße. Schon am Wochenende ist die Baustelle eingerichtet und der Verkehr auf Bottrops Hauptverkehrsachse rollt stadteinwärts nur noch einspurig. Die Prosperstraße in Fahrtrichtung Osten ist ab der Kreuzung komplett dicht.
All das wird auch rund sechs Wochen so bleiben, sagt Heribert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Anschließend wechselt die Baustelle auf der Friedrich-Ebert-Straße die Seite und in Richtung Süden, also stadtauswärts, steht nur noch eine Fahrspur zur Verfügung. Bis Ende Oktober, so Wilken dauerten die gesamten Bauarbeiten.
Ein neuer Radweg auf der Bottroper Hauptstraße
Die Stadt baut die Kreuzungen für den Radverkehr um. Künftig gibt es auf dem Teilstück der L631 von der Karl-Englert-Straße bis kurz vor den Realschulen einen Radweg. Radfahrer werden dort nun auf die Fahrbahn geführt, der Radweg wird rot markiert und klar kenntlich gemacht. „Er entspricht dann auch den aktuellen Vorschriften“, macht Wilken deutlich. Mit der neuen Wegführung mieden die Radfahrer Einfahrten und Straßenübergänge. Doch dafür seien eben größere Umbauarbeiten erforderlich. So fallen auf beiden Seiten der Friedrich-Ebert-Straße Parkstreifen zwischen den beiden Kreuzungen weg.
Wilken wirbt um Verständnis dafür, dass es anders nicht möglich sei. Denn: „Wenn wir etwas für Radfahrer tun wollen, dann geht es nur zu Lasten anderer.“ Im Bestand gebe es nicht genügend Platz, um einen zusätzlichen Radweg zu bauen. Daher die Entscheidung, den Parkstreifen – der auf einer Seite sowieso extrem kurz ist – wegzunehmen.
An einigen Stellen fällt nach der Umbaumaßnahme der Parkstreifen weg
Der Blick auf die Pläne zeigt außerdem: Nicht nur entlang der L631 kommt ein Radweg, auch auf dem Teilstück der Prosperstraße zwischen Brauer- und Friedrich-Ebert-Straße wird es künftig für Radfahrer ein wenig einfacher. In Richtung Osten bekommen sie einen komplett ausgebauten Radweg, der sie auch sicher über die große Kreuzung führen soll.
Schwieriger ist die Situation dagegen in die Gegenrichtung. Weil es hier zu schmal ist, reicht der Platz nicht für einen ausgebauten Radweg. Stattdessen müssen sich Radfahrer hier mit einem Schutzstreifen begnügen, wie er jetzt bereits im weiteren Verlauf von Prosper-und Peterstraße existiert. Aus Sicherheitsgründen, damit die Radler besser gesehen werden, kommt jedoch der Parkstreifen vor dem Arbeitsamt weg.
Die Stadt Bottrop investiert rund 800.000 Euro aus dem Konjunkturpaket
Und zum Ende der Baumaßnahmen müssen sich die Autofahrer an zwei Wochenenden auf eine Vollsperrung in je eine Fahrtrichtung einstellen. Dann werde die Fahrbahndecke aufgebracht. Mit dieser Vollsperrung habe man im Kreuzungsbereich Freiherr-vom-Stein-Straße gute Erfahrungen gemacht. Das gleiche galt auch bei der Erneuerung der Prosperstraße. Wilken: „Durch solche Maßnahmen sparen wir unglaublich viel Zeit.“
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Gleichzeitig kündigt aber auch an, dass die jetzige Baumaßnahme erst der Anfang ist. Gerade die Situation für die Radfahrer an Prosper- und Peterstraße werde man sich noch einmal genau ansehen und überlegen, wie sie sich verbessern lasse. Gleiches gilt auch entlang der Friedrich-Ebert-Straße. Dort wurden ja bereits die Kreuzungen mit der Lützow- und der Eichenstraße für Radfahrer umgebaut. Da sei es nun nur logisch, dass es nun auch darum ginge, diese Knotenpunkte nun auch sinnvoll für die Radfahrer zu verbinden.
In der zweiten Jahreshälfte müssen sich die Bottroper auf weitere Baustellen einstellen
Unabhängig vom weiteren Ausbau der Infrastruktur für Radverkehr müssen sich die Bottroper in der zweiten Jahreshälfte aber noch auf weitere, teils große Baustellen einstellen. So stehe die Erneuerung des Nordrings noch auf dem Programm. Und auch das Teilstück der Horster Straße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Am Ringofen will der Fachbereich Tiefbau nun in Angriff nehmen. Hier gebe es auch die Überlegung, mit einer Vollsperrung zu arbeiten, so Wilken, wobei die Zufahrten zu Aldi, Olschewski oder auch Bremer Baustoffe frei bleiben würden. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
Sperrung und Verkehrsführung abgestimmt
Über die Sperrung und die Verkehrsführung im Zuge der Baustelle entscheidet nicht allein der Fachbereich Tiefbau. Bei solchen Maßnahmen sprechen auch andere städtische und nicht-städtische Institutionen mit. In dem Fall ist die Sperrung mit dem städtischen Straßenverkehrsamt, der Feuerwehr und auch der Polizei abgestimmt, sagt Ingo Pretzsch, der beim Fachbereich Tiefbau für die Überwachung dieser Baustelle verantwortlich ist.
Die Ausführung der Bauarbeiten übernimmt eine a. Das Tiefbau-Unternehmen Stolte aus dem Eigen hat im Rahmen der Ausschreibung den Zuschlag erhalten.