Bottrop. . Eigentümer stellen ständig neue Forderungen. Zuletzt sollte die Stadt die Tiefgarage sanieren. Doch die Eigentümer unter sich sind auch uneins.
Die Verwaltung ist mit ihrer Geduld am Ende. Sie hat einen Schlussstrich unter die Planungen und langwierigen Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft zum Umbau des Trapez’ gezogen. Dieser gehört unter anderem die Tiefgarage unter dem Platz. Seit Jahren schon verhandeln Stadt und Beiräte der Gemeinschaft. Nach der letzten Runde hat der Verwaltungsvorstand nun die Gespräche vorerst für gescheitert erklärt.
In einem Brief, der dieser Zeitung vorliegt, teilt der Erste Beigeordnete, Paul Ketzer, den Eigentümern mit: „Der Fachbereich Tiefbau und Stadterneuerung wird die Planung zunächst nicht mehr weiter bearbeiten und keine weiteren Verhandlungsgespräche mit Ihnen führen.“
Es geht um Gewährleistungsfragen
Als Grund nennt die Verwaltung ständige neue Forderungen seitens der Beiräte der Eigentümergemeinschaft. So hatten diese zuletzt auch noch gefordert, dass die Stadt „alle Riss- und Betonsanierungen an den Stützen und Deckeninnenflächen innerhalb der Tiefgarage durchführen und die Kosten übernehmen soll“. Hinzu kamen Forderungen zu Einhausungen für Mülleimer, die Reinigung und Pflege des Hofes sowie die Instandhaltung und Wartung von Dehnungsfugen und Bewässerungssystemen. Das hat der Verwaltungsvorstand abgelehnt. Schließlich geht es auch um Gewährleistungsfragen. Saniert die Stadt eine private Tiefgarage, ist sie im Schadensfall mit im Risiko.
Darum geht es auch den Beiräten, wie sie in einem Schreiben an die übrigen Eigentümer mitteilen. „Wir wollen auch aus Gründen der Gewährleistung nicht Eigentümer des Dachaufbaus werden“, heißt es zum Thema Tiefgarage. Die Konzeption entspreche „möglicherweise“ nicht den einschlägigen Vorschriften und Normen sowie „den anerkannten Regeln der Baukunst“. Gleichwohl hätte der Beirat empfohlen, die Bauweise der Verwaltung zu akzeptieren. Grundsätzlich bedauern die Beiräte den Schritt der Stadt. Sie beurteilen die Gespräche „konstruktiv“ und „fast freundschaftlich“. Sie kritisieren aber, dass die Stadt mehrfach ihre Pläne geändert habe.
Die Verwaltung bleibt bei ihrer Entscheidung, will unter diesen Bedingungen nicht weiter verhandeln. Allerdings könnten sich die Bedingungen demnächst ändern. Nach WAZ-Informationen sind einige Eigentümer nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie die Beiräte verhandelt und welche Forderungen sie erhoben haben. Sie wollen den Beirat absetzen und neu wählen, um weiter zu verhandeln.
Das sei grundsätzlich auch im Sinne der Stadt, sagt Ketzer. Denn man halte an dem Projekt fest. Zumal dafür Fördergelder bereitliegen. Die müssen noch in diesem Jahr abgerufen werden. Also müsse auch in diesem Jahr der Bau beginnen. Ketzer spricht davon, möglicherweise einen Antrag zu stellen, dass sich die Maßnahme verschiebt. Das werde wohl gehen, glaubt er.
Knackpunkt bleibt die Tiefgarage. Diese ist laut Bauaufsicht in schlechtem Zustand. Viele Stützen sind marode. „Einsturzgefahr besteht momentan zwar noch nicht“, doch eine Sanierung sei „unverzüglich durchzuführen“, heißt es in dem Brief der Stadt. Solange das Problem nicht gelöst ist, kann sie oben auf dem Platz keine öffentlichen Gelder verbauen.
Im Hintergrund laufen weiter die Vorarbeiten für die Sanierung der Fußgängerzone Gladbecker Straße. Ob diese nun vorgezogen werden kann, ist noch zu klären.