Bottrop. Das Amtsgericht Essen hat das angestrebte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Nur die Velberter Mensing-Tochter meldet zuwenig Masse.

Zwei gute Nachrichten für das Bottroper Modehaus Mensing: Das Land hat die Verkaufsflächenbeschränkung auf 800 Quadratmeter gekippt. Zudem hat das Essener Insolvenzgericht das reguläre Verfahren eröffnet mit der für das Modehaus eminent wichtigen Verfügung: Geschäftsführer André Gunselmann darf weiter selbst an der Sanierung arbeiten.

Die entscheidenden Sätze im Eröffnungsbeschluss des Gerichts lauten: „Es wird Eigenverwaltung angeordnet. Die Schuldnerin ist berechtigt, unter der Aufsicht des Sachwalters die Insolvenzmasse zu verwalten und über sie zu verfügen.“

„Zwei wichtige Schritte für uns“

„Das sind zwei wichtige Schritte für uns“, sagt Mensing-Marketingmanagerin Sabine Büns. Sie kündigte aber in einem Punkt rechtliche Schritte an: Das Modehaus will nicht auf sich sitzen lassen, dass im Eröffnungsbeschluss des Gerichts von „Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“ die Rede ist. Sabine Büns: „Wir zahlen unsere Rechnungen und haben gerade Geld für eine Marketingkampagne In Kinos und mit Großflächenplakaten in die Hand genommen.“

Eine Besonderheit im weiteren Verfahren gibt es für die Mensing-Tochter „Mensing Velbert Textilhandel GmbH“. Für sie hat der so genannte Sachwalter, der das Insolvenzverfahren begleitet, „Masseunzulänglichkeit“ angezeigt. Das heißt, diese Tochter hat nicht mehr genug Mittel, um die nach dem Insolvenzantrag angefallenen Forderungen zu bezahlen. Das Insolvenzgericht muss jetzt entscheiden, wie es dort weiter geht.

Kino- und Plakatkampagne startet

Mensing hatte schon beim Insolvenzantrag betont, allein die Schwierigkeiten am neuen Standort im Velberter Einkaufszentrum hätten das Modehaus gezwungen, nach dem Mittel der Insolvenz in Eigenverwaltung zu greifen. Zum 30. April hatte Mensing den Standort geschlossen. In die sieben weiteren Standorte werde das Unternehmen weiter investieren, sagt Sabine Büns.

Zum Beispiel mit der bereits im März vorbereiteten Marketing-Kampagne. Zwei Tage lang hatte Topmodel und „Bachelor“-Finalistin Wioleta Daria für das Modehaus Fotos und Videos gemacht. Die Kampagne hätte Mitte April starten sollen, war aber wegen des Coronavirus auf Eis gelegt worden. Sabine Büns: „Nun können die Kinospots und Großflächenplakate endlich an den Start gehen.“