Bottrop. Wegen der Corona-Krise verlegt die Bottroper 8. Mai-Initiative die Mahnfeier auf den Antikriegstag am 1. September. Das sind dann ihre Pläne.

Die Bottroper 8.Mai-Initiative hat die gemeinsame Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren abgesagt. "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die gemeinsame Veranstaltung zum 8. Mai wegen der Corona-Pandemie selbstverständlich ausfallen muss", sagte Sprecher Klaus Lange.

Das gemeinsame Gedenken soll nun am 1. September stattfinden. Der 1. September ist der Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen und damit der Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges. Die Gewerkschaften haben den 1. September zum Antikriegstag ausgerufen und gedenken an diesem Tag der Schrecken der beiden Weltkriege.

Archivarin arbeitet an Ausstellung über ermordete Bottroper

"Wir haben Winfried Nachtwei zu dieser Gedenkveranstaltung eingeladen", sagte Klaus Lange. Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Nachtwei ist einer der Vertreter des Riga-Komitees, das die Erinnerung an tausende Juden wachhält, die im Zweiten Weltkrieg von den Nazis in das Ghetto von Riga deportiert und im Wald von Bikernieki ermordet worden waren. "Auch Bottrop gehört ja jetzt dem Riga-Komitee an", sagte Klaus Lange. Die Stadt war dem Komitee im vorigen Jahr beigetreten. Stadtarchivarin Heike Biskup weiß von 25 Bottroper Juden, die in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga deportiert worden waren. Die Archivarin arbeitet an einer Ausstellung, um an diese Bottroper Bürger zu erinnern.

Klaus Lange ruft allerdings auch dazu auf, am kommenden Freitag die Gedenktafel am Rathaus einzeln aufzusuchen, um am 8. Mai der Opfer des Weltkrieges zu gedenken. "Wer möchte, kann ja am Freitag jederzeit zum Mahnmal gehen. Das ist ja dann etwas anderes, als wenn wir zu einem festen Gedenktermin aufrufen würden", sagte der Bottroper. So komme es nicht zu einer größeren Menschenansammlung vor dem Rathaus.