Bottrop. . Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Die gleichnamige Initiative plant ein Gedenken und ruft dazu auf, Courage zu zeigen.
Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage. So überschreibt die 8.-Mai-Initiative in diesem Jahr ihre Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Kriegsendes. Ganz bewusst lehnen sich die Veranstalter damit an die offizielle Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an.
Auch in Bottrop gibt es zwei solcher Schulen. Das Vestische Gymnasium Kirchhellen und die Marie-Curie-Realschule haben die entsprechende Auszeichnung erhalten. An beiden Schulen haben jeweils mindestens 70 Prozent der Schüler und Mitarbeiter mit ihrer Unterschrift bekundet, sich gegen Diskriminierungen und Rassismus einzusetzen. Zudem findet hier einmal im Jahr ein Projekt zu dem Themenkreis statt.
Namen Bottroper Opfer werden verlesen
Die Hintergründe dieser Auszeichnung und wie das Thema an den beiden Schulen gelebt wird, ist am Mittwoch, 8. Mai, Teil des Programms an der Gedenktafel am Rathaus. Dort erläutern Schüler den Alltag an solchen Schulen. „Wir wollen auf diese Weise auch jüngere Teilnehmer einbinden“, erklärt Klaus Lange, der Vorsitzende der Initiative. Zumal der Gruppe immer daran gelegen sei, den Spagat zu schaffen zwischen dem Blick zurück in die Geschichte und dem heutigen Alltag.
Stadtarchivarin Heike Biskup wird daher am kommenden Mittwoch die Namen von Opfern aus Bottrop verlesen und etwas zur Biografie der Menschen erzählen – stellvertretend für alle Opfer des Krieges. Den Blick in die Gegenwart richten dann die Schüler. Auch Luca Alexius, Schülersprecher am Josef-Albers-Gymnasium, wird bei der Veranstaltung sprechen. Auf der JAG-Internet-Seite habe er ein beeindruckendes Foto entdeckt, sagt Klaus Lange. Alle Schüler haben sich darauf zusammen gestellt und das Friedenszeichen gebildet. Zur Entstehung dieses Fotos wird der Schülersprecher etwas sagen.
Initiative will junge Menschen erreichen
Der Tag der Befreiung
Am 8. Mai 1945 wurden alle Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs eingestellt.
Zum 40. Jahrestag hielt Bundespräsident Richard von Weizsäcker eine historische Rede. Darin bezeichnete er den 8. Mai als „Tag der Befreiung […] von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“.
Die Erinnerung an das Ende des Krieges und an die Kapitulation der Wehrmacht wachzuhalten, sei heute wichtiger denn je. Davon ist Klaus Lange überzeugt. Noch immer gebe es Alt-Nazis, aber auch junge Rechte, die ihre Sicht über eigene Medien und entsprechende Parteien verbreiten könnten. Dagegen gelte es anzugehen.
Deshalb ist es Lange wichtig, jüngere Menschen zu erreichen: Schülerinnen und Schüler sollten eben nicht in eine unpolitische Ecke gedrängt werden. „Es geht darum, sich auseinanderzusetzen und Courage zu zeigen.“ Außerdem wolle man ein Zeichen gegen Intoleranz setzen und einen Beitrag leisten, „damit aus der Geschichte die richtigen Schlüsse gezogen werden und wir alle entsprechend wachsam sind“, ergänzt Heike Biskup.
Oberbürgermeister spricht ein Grußwort
Neben den Schülern wird auch Oberbürgermeister Bernd Tischler vor Ort sein und ein Grußwort sprechen.