Bottrop-Kirchhellen. An der Straße nach Gahlen werden erstmal Freileitungen durch Erdkabel ersetzt. Für den Bau des lang ersehnten Radwegs fehlt die letzte Freigabe.
Im Oktober hat der Bau des schon seit langem geforderten Radwegs an der Gahlener Straße begonnen - auf Gahlener Gebiet. Auf Kirchhellener Seite sind auch Arbeiten im Gange, allerdings noch nicht für den Radweg selbst. In der Vorbereitung ersetzt nun erstmal die Ele Verteilnetz GmbH die Freileitungen durch Erdkabel. Dazu wird die Gahlener Straße bis Juni voll gesperrt.
Dass wegen der Wanderbaustelle auf einem Stück zwischen der Einmündung zum Alten Postweg und der Münsterstraße aktuell kein Durchkommen ist, stößt nicht unbedingt auf Zustimmung, das weiß Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken. "Wegen der Vollsperrung ergibt sich für jedes Fahrzeug, dass die Gahlener Straße befahren würde, ein Umweg von 3,4 Kilometern", bemerkt zum Beispiel Landwirt Bernhard Steinmann in einer Zuschrift an die WAZ, in der er auch die angekündigte Dauer der Arbeiten beanstandet. Die Umleitung führt über Dinslakener Straße und den Alten Postweg.
Teilsperrung der Gahlener Straße in Kirchhellen birgt Gefahren
Doch zu der Vollsperrung gebe es keine Alternative, sonst könne nicht vernünftig gearbeitet werden, unterstreicht Wilken. Zunächst war die Gahlener Straße abschnittsweise halbseitig gesperrt, aber das sei dem Bautrupp zu knapp geworden. Auch aufgrund der Bäume entlang der Straße. "Wenn der Bagger schwenkt, ist das zu gefährlich. Auch haben die Autofahrer, die an der Baustelle vorbeigefahren sind, sich nicht unbedingt an das reduzierte Tempo gehalten." Was wiederum für die Arbeiter eine Gefahr bedeutete.
Die gute Nachricht aus Wilkens Sicht: "Durch die Vollsperrung verkleinert sich der Zeitrahmen. Die Arbeiten sollten ursprünglich bis Ende August dauern, jetzt können zwei Monate eingespart werden." Bernhard Steinmann hingegen kritisiert gegenüber der WAZ das Tempo des Bautrupps und stellt nach seinen Recherchen fest: "Das Verlegen eines bloßen Leerrohres über diese kurze Strecke darf keine drei Monate beanspruchen – 14 Tage sollten reichen." Wilken aber meint zur Ele-Baustelle: "Manchmal hat man vielleicht den Eindruck, dass etwas zu langsam voran geht. Das hat aber in der Regel Gründe." Jede Firma verdiene schließlich ihr Geld über Zeit.
Sicherheitsaudit war der letzte Planungsbaustein
Bleibt die Frage: Wann kommt der Radweg entlang der Gahlener Straße? "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, alle Unterlagen und Planungen sind fertig", berichtet der Tiefbauamtsleiter. Letzer Baustein sei ein Sicherheitsaudit gewesen, bei dem überprüft wird, ob alle Verkehrsteilnehmer tatsächlich vernünftig geschützt sind - abgeschlossen vor rund 14 Tagen. Die Stadt baue aber nur im Auftrag des Landesbetriebs Straßen.NRW, und von dem fehle noch das letzte grüne Licht. "Sobald wir das haben, brauchen wir noch etwa zwei Monate für Ausschreibungen und Vergabe", erläutert Wilken.
Gebaut wird der Radweg dann auf der nördlichen Seite der Gahlener Straße. Kosten: rund zwei Millionen Euro. "Wir haben von Landwirten Grundstücke ankaufen müssen, um den Radweg darstellen zu können", berichtet der Tiefbauamtsleiter. Nötige Baumfällungen hat die Stadt bereits im Februar vorgenommen. Mit dem Radwegebau soll dann auch Breitbandkabel nach Kirchhellen verlegt werden.