Kirchhellen. Die Planung für eine Glasfasertrasse im Norden des Dorfes ist fast fertig. Die Glasfaser muss aber aus Gahlen kommen. Und das kann noch dauern.
Im Dorf haben sie ihre Hausaufgaben für den Bau einer Glasfasertrasse in Hardinghausen weitgehend gemacht. Das schnelle Netz muss aber aus Gahlen nach Kirchhellen kommen. Und das könnte noch dauern.
Seit Mai stehen interessierte Anwohner in Hardinghausen und Ekel in den Startlöchern. Sie haben sich verpflichtet, bis zu 2000 Euro in die Hand zu nehmen für den Anschluss ihrer Häuser an ein schnelles Glasfasernetz, das der Versorger Muenet anbietet. Hubert Hüsken, der das Projekt koordiniert, spricht davon, dass die Trasse im Dorf zu 95 Prozent stehe. Ende September steht ein Koordinierungsgespräch mit der Stadt an über die Frage: Wo kann die Trasse die großen Straßen kreuzen wie die A 31, den Alten Postweg, die Bottroper und die Dinslakener Straße? „Ich freue mich, dass wir jetzt so weit gekommen sind“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU), der sich von Anfang an für das Projekt stark gemacht hat.
Leerrohre an neuen Abwasserleitungen
Er denkt deshalb schon an den nächsten Schritt. Die Stadt will etwa in Overhagen ein neues Druckentwässerungsnetz für Schmutzwasser bauen. Bei der Gelegenheit, fordert der Bezirksbürgermeister, soll sie auch Leerrohre legen für einen weiteren Ausbau des Glasfasernetzes: „So können wir schon mal Teillösungen schaffen.“
Aber alle Lösungen bleiben Teillösungen, bis die Glasfasern ihre bis zu 100 Mbit schnellen Signale bekommen. Die Grundidee ist geblieben: Muenet will das Signal in Gahlen abholen und entlang des neuen Radweges entlang der Gahlener Straße nach Kirchhellen schicken. Aber: Wann wird das sein?
Stad versichert: Hausaufgaben sind gemacht
Schnieder sieht den Baudezernenten Klaus Müller hier im Wort, der einen Baubeginn im Oktober angekündigt hatte. Auch wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, versichert auf Anfrage der Fachbereich Tiefbau: Wir haben dem Landesbetrieb Straßen NRW alles geschickt, was er braucht. Eine Rückmeldung habe der Fachbereich bisher nicht bekommen. Deshalb sagt Stadt-Sprecher Andreas Pläsken mit aller Vorsicht: Der Radwegebau könnte „in Abhängigkeit von Straßen NRW Anfang 2020 beginnen“.
„Warten auf Förderprogramm ist keine Option“
Trotz dieser Verzögerungen ist das Warten auf das Bundesprogramm zum Breitbandausbau für das Dorf keine Option, sagt Schnieder. Zwar soll der Förderantrag für alle Bottroper Schulstandorte und mehr als 1000 Adressen in „weißen Flecken“ noch diesen Monat auf den Weg gehen. Zwar rechnet die Wirtschaftsförderung mit einer Fördersumme zwischen fünf und zehn Millionen Euro. Doch es kann lange, lange dauern, bis das Geld fließt und die Glasfaser kommt.
Der Förderantrag wie die aus allen anderen Kommunen muss geprüft werden. Danach kommt eine europaweite Ausschreibung und Vergabe. Die Prognose der Verwaltung: „In vergleichbaren Projekten ist allein hierfür eine Zeitspanne von zwei Jahren keine Seltenheit. Danach wird der faktische Netzausbau weitere zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen.“ Vor diesem Zeithorizont, sagt Schnieder, lohnt die eigene Investition im Dorf und das Warten auf den Radweg. Das findet auch die Verwaltung und will das geplante Gewerbegebiet am Flugplatz Schwarze Heide über das Muenet-Netz anschließen lassen.
Nachbarn können noch dazustoßen
Anfang Mai hatte der Versorger Muenet die Interessentenliste geschlossen. Trotzdem können sich noch weitere Anwohner beteiligen, wenn die anderen Teilnehmer am Glasfaser-Projekt einverstanden sind, sagt Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels. „Wenn in einer Straße Haus 1 und 3 mitmachen und der Nachbar in Haus 2 auch noch dabeisein will, macht das Sinn für alle Beteiligten.“ Kontakt: info@muenet.net.