Bottrop. Das Coronavirus beeinflusst auch die Arbeit der Bottroper Feuerwehr. Sie muss Vorkehrungen treffen, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen.

Stell dir vor es brennt - und die Feuerwehr hat nicht genügend Leute, um zu löschen. Ein solches Schreckensszenario gilt es während der Coronakrise unter allen Umständen zu verhindern. Deshalb hat die Feuerwehr Maßnahmen getroffen, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. "Denn die ist im Moment das Allerwichtigste", sagt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim.

So gebe es für den Fall der Fälle vorgeplante Dienstpläne, die bei Quarantäne-Fällen wirksam würden. Im Notfall könnte dann die Freizeit der Feuerwehrleute beschränkt werden. "Bisher haben die Kollegen 24 Stunden Dienst und dann 48 Stunden frei, die freie Zeit könnte im schlimmsten Fall eingeschränkt werden", erläutert Duckheim.

Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehren in Bottrop stehen parat

Außerdem gibt es in Bottrop ja noch die vielen ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Auch auf die könne im Notfall zurückgegriffen werden. Als Vorsichtsmaßnahme - eine von vielen - wurden derweil schon vor einiger Zeit sämtliche Veranstaltungen - einschließlich der Lehrgänge und der Übungsabende - der Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet abgesagt. "Wir wollen da kein Risiko eingehen."

Vorsicht gelte auch im Alltag auf den Feuerwachen in der Stadt. Besucher haben dort keinen Zutritt mehr. Lediglich Mitarbeiter und Menschen, die absolut dringenden Geschäften nachgehen, etwa notwendigen Reparaturen und Lieferungen, hätten Zugang, erklärt Duckheim. "Außerdem wurde der Reinigungsturnus erhöht und sämtliche Oberflächen werden regelmäßig desinfiziert."

Mitarbeiter im Rettungsdienst nutzen Schutzausrüstung

Auch im Rettungsdienst gibt es Veränderungen. Dort werde nun noch stärker auf Desinfektion und Sicherheit geachtet. So sind die Mitarbeiter dort bei jedem Transport inzwischen mit einem Mund-Nasen-Schutz sowie einer Schutzbrille ausgestattet. Auch bei Fahrten, auf denen kein Corona-Verdacht besteht. Duckheim: "Das dient dem Schutz aller Beteiligten - der Patienten und der Mitarbeiter."

Grundsätzlich aber sei der Rettungsdienst der Feuerwehr auf Infektionstransporte eingestellt, sie kämen auch ohne Corona relativ häufig vor, erläutert der Feuerwehrsprecher. Und wie immer in solchen Fällen würden die Rettungs- oder Krankenwagen nach derartigen Transporten desinfiziert.

Die Bottroper Feuerwehr hat eine Einsatzleitung eingerichtet

Zusätzlich hat die Feuerwehr eine Einsatzleitung eingerichtet. Der Stab bespricht sich - Stand jetzt - alle ein bis zwei Tage. "Dort planen wir die nächsten Maßnahmen und überlegen, wie wir Dinge aus dem städtischen Krisenstab, die auf uns zukommen, umsetzen." Auch im Krisenstab ist die Feuerwehr selbstverständlich vertreten.

Ansonsten läuft der Alltag auf der Wache weitestgehend weiter - mit den bekannten Einschränkungen. So werde etwa beim gemeinsamen Essen auf den nötigen Abstand geachtet, erzählt Duckheim von einem Beispiel. Denn klar sei auch: "Es ist definitiv eine Anspannung da, weil man im Hinterkopf ja immer auch die Bilder aus Italien hat." Und die gelte es nun eben hierzulande zu verhindern.

Nicht übermäßig viele Corona-Anrufe unter der 112

Zum Glück verhielten sich die meisten Menschen vernünftig, so Duckheims Eindruck - zumindest in Bezug auf die Feuerwehr. So verzeichne die Leitstelle bisher kaum vermehrte Anrufe wegen des Coronavirus. "Es ist bisher noch nicht so, dass es den Leitstellenbetrieb übermäßig stört." Trotzdem mahnt Duckheim, den Notruf 112 für die echten Notfälle offen zu halten.

Alles rund ums Thema Corona bearbeite die städtische Hotline beim Gesundheitsamt (02041/705080). Bei medizinischen Fragen stehe der Hausarzt oder außerdem der Ärztliche Notdienst unter der Nummer 116 117 parat.