Bottrop. Im Januar und Februar war der Schadstoffausstoß geringer als im Vorjahr. Die Kokerei hat das selbst gemessen. So geht es jetzt weiter.

Der Ausstoß von krebserregenden Schadstoffen wie Benzo(a)pyren durch die Kokerei Prosper war nach Angaben von Arcelor Mittal im Januar und Februar 2020 um die Hälfte niedriger als im Durchschnitt des vorigen Jahres. Das sei Folge der Verbesserungsmaßnahmen, die die Kokerei zwischenzeitlich vorgenommen habe. Im Vorjahresdurchschnitt waren die Zielwerte für diese Schadstoffe nach Erkenntnissen des Landesumweltamtes mit einem Wert von 2,3 noch weit überschritten worden.

„Die Januar- und Februar-Performance zeigt einen deutlichen Trend der Emissionsverbesserung, die rund 50 Prozent niedriger als 2019 ist“, erklärte Standortleiter Thomas Degen nun. Das habe die Kokerei mit Hilfe eigener Messstellen festgestellt. Das Unternehmen habe diese Stellen eingerichtet, um die Wirksamkeit seiner Verbesserungsmaßnahmen überprüfen zu können, heißt es in einer Arcelor-Mitteilung.

Konzern steckt weitere 10 Millionen Euro in Umweltschutz

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Der Arcelor-Konzern hat außerdem eine Verdoppelung der Investitionen in den Umweltschutz in der Bottroper Kokerei angekündigt. In diesem Jahr will der Konzern demnach weitere zehn Millionen Euro dafür ausgeben. Dieselbe Summe sei auch schon im Vorjahr in den Umweltschutz gesteckt worden, heißt es. Die damit finanzierten Umweltschutzmaßnahmen in der Kokerei konnten nach Angaben des Unternehmens aber erst im Laufe des vorigen Jahres bis in den Dezember hinein verwirklicht werden, erklärt Arcelor die Zielwertüberschreitung bei den Schadstoffen.

Mittlerweile habe die Kokerei für ihre insgesamt 292 Ofentüren ein neues System zur automatischen Positionierung der Ofenbedienmaschinen eingeführt sowie einen neuen Türabheber installiert. Damit werde sichergestellt, dass gewechselte Türen nicht erneut beschädigt werden. Außerdem seien 277 Türen ersetzt worden. Ab Dezember 2019 seien auch alle bis dahin 134 beschädigte Türen ausgewechselt worden. Seit dem 23. Februar gebe es keine emissionsrelevanten Türschäden mehr, teilte das Unternehmen mit.

Gutachter prüft weitere Verbesserungsmöglichkeiten

„Neben dem Austausch der beschädigten Ofentüren haben wir außerdem vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen angepasst, so dass erneut auftretende Undichtigkeiten sofort erkannt und umgehend behoben werden können“, erklärte Arbeitsdirektor Jens Loock.

In dem mit der Bezirksregierung Münster abgeschlossenen Vertrag stehen über die bereits umgesetzten Maßnahmen hinaus noch weitere Arbeiten an. Derzeit werden - wie von der Aufsicht gefordert - die Gleisbetten saniert, um die Langlebigkeit der Türen zu verbessern. Das soll noch vor dem Sommer abgeschlossen sein, versichert Arcelor. Ein externer unabhängiger Gutachter werde im Laufe des Monats darüber hinaus prüfen, ob zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen erforderlich sind.