Bottrop. Die Stadt will ihre alten Radarwagen ersetzen. Die Ausschreibung läuft. Nicht jedes Modell ist geeignet, deshalb soll es ein bestimmtes werden.

Die Stadt Bottrop will ihre Radarwagen ersetzen. Die alten Skodas haben demnächst ausgedient. Der Bau- und Verkehrsausschuss hat nun grünes Licht gegeben, das Straßenverkehrsamt darf neue Wagen anschaffen. Das entsprechende Vergabeverfahren läuft bereits. Bis die Wagen dann über Bottrops Straßen rollen – oder eben am Straßenrand stehen – vergeht noch einige Zeit. Denn gerade erst werden die unterlegenen Anbieter in dem Verfahren informiert. Läuft alles nach Plan, könne die Beschaffung dann abgeschlossen werden – sprich: können die neuen Wagen bestellt werden, so Fabian Fingerlin, der Leiter der Bußgeldstelle beim Straßenverkehrsamt.

Bisher setzt die Stadt in ihren Wagen auf die Radartechnik. Die ist aufgekündigt, für sie gibt es keine Ersatzteile mehr.
Bisher setzt die Stadt in ihren Wagen auf die Radartechnik. Die ist aufgekündigt, für sie gibt es keine Ersatzteile mehr. © WAZ Fotopool | Birgit Schweizer

Sie sollen dann die beiden Skodas ersetzen, die bisher für das Straßenverkehrsamt im Einsatz waren. Die Wagen aus den Jahren 2007 und 2009 seien am Ende, hinzu komme, dass sie noch mit der Radartechnik ausgerüstet sind. Die Technik ist aufgekündigt, geht jetzt etwas kaputt, gibt es dafür keine Ersatzteile mehr. Folglich werden die neuen Wagen dann auch mit der Lasermesstechnik ausgerüstet, die nun Stand der Technik ist. In den stationären Blitzern oder bei dem portablen Stativ mit der Kamera setzt die Stadt ja bereits auf Lasermessungen.

Kontrollen sind dann auch in Kurven möglich

Ein Vorteil sei, dass damit auch die Geschwindigkeit in Kurven kontrolliert werden könne. Mit den bisherigen Radarwagen funktionierte das nicht, erklärt Fingerlin einen Unterschied. So ist das Stativ bereits jetzt immer wieder in der Kurve der Kirchhellener Straße im Bereich der Brücke über die Boye im Einsatz. Außerdem könnten so kontinuierlich mehrere Spuren überwacht werden. Wie auch jetzt schon die Skodas, werden auch die neuen Blitzerwagen mit Front- und Heckkamera ausgestattet.

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Damit ein Wagen für Tempomessungen geeignet ist, müssen die Voraussetzung stimmen. Die wichtigste: Er muss groß genug sein, damit die ganze Technik untergebracht werden kann. Da sei man schnell bei einem Wagen der Größenordnung eines Vans. „Wir haben ganz konkret VW Caddys ausgeschrieben“, sagt Fabian Fingerlin. Auch Nachbarstädte setzen schon seit einiger Zeit auf den Großraumkombi aus Wolfsburg für die Tempoüberwachung. Außerdem brauchen die Wagen eine Standheizung, schließlich sind die Mitarbeiter bei allen Temperaturen im Einsatz.

Die alten Skoda will die Stadt versuchen zu verkaufen

Hinzu kommt, dass die Messtechnik ja auch Strom verbraucht. Der kommt aber nicht aus der Bordelektronik, stellt Fabian Fingerlin klar. Stattdessen wird die nötige Energie über ein eigenes System bereit gestellt. „Die entsprechenden Hersteller bieten für ihre Komponenten die dazu passende Technik an.“ Doch wann sollen die neuen Wagen denn nun tatsächlich eingesetzt werden? Fingerlin hofft, dass die Wagen spätestens Ende des zweiten Quartals 2020 ihren Dienst aufnehmen können, heißt also Ende Juni.

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Die alten Wagen will die Stadt dann versuchen zu verkaufen. Doch auch wenn die Wagen naturgemäß viel stehen, so seien in all den Jahren doch einige Kilometer zusammen gekommen. Schließlich, so Fingerlin, seien sie im gesamten Stadtgebiet im Einsatz – sieben Tage in der Woche, jeweils 16 Stunden. Und von Ebel bis Feldhausen oder von der Boy bis in den Fuhlenbrock – das sind schon Entfernungen, die da zurück gelegt werden.

Kontrollen werden angekündigt

Viel Bewegung am neuen Blitzerturm an der Bottroper Straße in Höhe des Brabecker Weges beobachten Anwohner und Autofahrer. Der Turm hat keinen erhöhten Wartungsbedarf, sondern bekommt vor allem abends und am Wochenende die Kamera aus dem Überwachungswagen eingesetzt, Gewünschter Nebeneffekt für die Verkehrsüberwacher: Die Kamera kann in beide Richtungen eingesetzt werden. Und nur der Mitarbeiter, der sie scharf schaltet, weiß, in welche Richtung sie schaut. Dem Turm ist nicht anzusehen, wann und in welche Richtung die Geschwindigkeit überwacht wird.

Die Stadt kündigt ihre mobilen Geschwindigkeitskontrollen im Vorfeld an. Immer zu Beginn einer Woche veröffentlicht sie eine Liste mit Straßen, auf denen die städtischen Blitzer zum Einsatz kommen. Allerdings werden selbstverständlich nicht die genauen Kontrollzeiten veröffentlicht. So sollen sich Autofahrer auf die Kontrollen einstellen können, ohne genau zu wissen, zu welcher Zeit kontrolliert wird.