Bottrop. Benachteiligte, ältere und erkrankte Bürger leiden besonders unter der Klimakrise, warnen Bottrops Grüne - und beraten, was dagegen zu tun ist.
Sich für den Klimawandel zu rüsten, ist für die Bottroper Grünen nicht nur eine ökologische, sondern auch die zentrale soziale Aufgabe. „Die Bottroper Bevölkerung leidet unter der Klimakrise, sozial-finanziell benachteiligte, ältere und erkrankte Menschen trifft die Situation besonders hart“, meint Grünen-Fraktionsvorsitzende Andrea Swoboda. Darum müssten die Lebensbedingungen in den Stadtteilen und Quartieren genau analysiert werden. Die entscheidende Frage sei: Wie können Wohnen und Leben, Ernährung und Mobilität so gerecht gestaltet werden, dass benachteiligte Menschen nicht die Leidtragenden der Klimakrise sind?
Um das zu diskutieren, laden die Grünen zu ihrem dritten Klimawandel-Workshop am Donnerstag, 22. August, um 18.30 Uhr, in ihre Geschäftsstelle an der Kirchhellener Straße 16-18 ein. Außer interessierten Bürgern sind Mitglieder von Sozialverbänden dazu eingeladen. Ihre Einschätzungen und Vorschläge zum Umbau Bottrops zu einer sozialen und umweltgerechten Stadt seien gefragt. Den Workshop leiten Ratsfrau Jessica Kühn und Liane Beyer, die im Ratsausschuss für Soziales, Gesundheit und Familie mitarbeiten.
Energiesparen und neue Technologien sind Grünen zu wenig
„In der kommunalen Politik fehlt das Bewusstsein für die Dringlichkeit einer entschlossenen Strategie gegen die Klimaveränderungen vor Ort“, bedauert Andrea Swoboda. Die Kritik von CDU-Vertreter Michael Pricking an der von den Grünen vorgeschlagenen Klimaschutz-Taskforce zeige, dass der Ernst der Lage nicht ganz verstanden werde. Die Grünen wollen, dass diese Taskforce aus Ratsvertretern und Verwaltungsexperten Entscheidungskompetenzen erhält; ähnlich denen von Dringlichkeitsentscheidungen. CDU-Vertreter Pricking pocht hingegen darauf, dass nur der Rat und seine Fachausschüsse Entscheidungen treffen dürfen. Für die Grünen ist dies ein „Gerangel um Gremienkompetenzen“.
Die Begrenzung des Klimawandels werde zumeist als ökologische Herausforderung begriffen, der man mit Energiesparen und neuen Umwelttechnologien begegnen könne, kritisieren die Grünen. Der Klimawandel sei aber die zentrale ökologische, soziale und friedenspolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts. „Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen“, betonte Andrea Swoboda.
Wer an dem Klima-Workshop-Termin am Donnerstag, 22. August, verhindert ist, kann seine Ideen per E-Mail an die Grünen schicken. Die Vorschläge werden auf einer Abschlussveranstaltung Mitte September vorgestellt. Kontakt: info@gruene-Bottrop.de - Betreff: „Klimakrise“.