Bottrop. Bottrops Grüne halten zwar nichts von steinernen Vorgärten, doch sie wollen die Abkehr von den Schotterflächen anders erreichen.

Die Bottroper Grünen lehnen ein Verbot von Steingärten ab. Dabei sehen die Vertreter der Öko-Partei die zunehmende Versiegelung der Vorgärten durchaus kritisch. Unter Steingärten leide die Artenvielfalt. Denn in ihnen befinden sich nur wenige oder sogar gar keine Pflanzen. Die Gärten entfallen somit als ökologische Trittsteine für Insekten und Vögel auf deren Suche nach Nahrung. Außerdem tragen diese versiegelten Flächen zur Temperaturerhöhung bei, weil die Steine Wärme speichern und wieder abstrahlen.

Darin waren sich die Grünen während einer Diskussion mit Vertretern von Naturschutzverbänden einig. Zuletzt hatte der Naturschutzbeirat in Bottrop die Stadtverwaltung aufgefordert, mehr gegen die steinernen Vorgärten zu unternehmen und solche Vorgartengestaltung bei Neubauten zu unterbinden. Die Grünen waren sich nach ihrem Klimaschutz-Workshop mit den Naturschutz-Vertretern einer Meinung, dass ein Verbot von Steingärten wenig zielführend sei. Überzeugungsarbeit sei der bessere Weg.

Umwandlung in naturnahe Gärten finanziell fördern

Bei Bescheiden zu Bauanträgen könne die Verwaltung den Bauherren etwa Broschüren zur Gartengestaltung mitgeben. Einige Städte gingen diesen Weg bereits. „Die finanzielle Förderung zur Umwandlung in naturnahe Vorgärten muss erhöht und auf ganz Bottrop ausgedehnt werden“, meinte Grünen-Ratsfrau Sigrid Lange.

Freiwillige Feuerwehrleute bewässerten im vorigen Sommer Straßenbäume in der Bottroper Innenstadt.
Freiwillige Feuerwehrleute bewässerten im vorigen Sommer Straßenbäume in der Bottroper Innenstadt. © norbert jänecke

Außer um das Reizthema Steingärten ging es in dem Klimaschutz-Workshop der Grünen auch um Baumpatenschaften als Antwort auf die Trockenheit, unter der die Straßenbäume derzeit leiden. Im Rahmen solcher Patenschaften könnten Bürger das regelmäßige Gießen eines Baumes vor der Haustür übernehmen. Fassadenbegrünungen sowie Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern sehen die Grünen und ihre Mitstreiter als Maßnahmen gegen Hitze-Hotspots in der Innenstadt an.

Bürger können bis September Vorschläge machen

„Unabhängig vom konkreten Workshop waren sich alle Naturschützer einig, dass wir uns darüber hinaus regelmäßig treffen und beraten werden“, sagte Ratsfrau Sigrid Lange. Die Ideen im Rahmen ihrer Klimaschutz-Kampagne wollen die Grünen Mitte September in einer Abschlussrunde präsentieren und mit Bürgern diskutieren. Bürger können Vorschläge unter dem Stichwort „Klimakrise“ auch per E-Mail einreichen: info@gruene-bottrop.de