Kirchhellen. Die GBB als Bauherr hat den alten Bau entkernt. Nun wartet sie auf die Baugenehmigung. Der Regenwasserabfluss musste zunächst geklärt werden.
Im Inneren des ehemaligen Montessori-Kinderhauses sehen nur noch die Stahlstreben, darüber das blanke Blechdach. Das Gebäude ist entkernt. Die städtische Baugesellschaft (GBB) hat mit dem Abriss des alten Hauses begonnen. An dieser Stelle im Dorf soll nun eine neue Kita entstehen und Platz für bis zu 100 Kinder bieten. GBB-Geschäftsführer Stephan Patz hofft nun auf eine schnelle Baugenehmigung. Die letzten Probleme seien jedenfalls geklärt.
Das Niederschlagswasser hat die Planer zunächst vor ein kleines Problem gestellt. Doch gemeinsam mit der Stadt wurde ein Kompromiss gefunden. Denn die eigentliche Vorgabe, Regenwasser versickern zu lassen, sei auf diesem Grundstück nicht einzuhalten, sagt Patz. Der Boden eigne sich dafür nicht, er sei von sich aus schon so feucht, dass die Aufnahmefähigkeit nicht ausreiche. Gleichzeitig sei aber die Kanalisation an der Horsthofstraße an der Grenze. Dasselbe gelte für den verrohrten Schölsbach an der Rückseite des Grundstücks. Hinzu kommt: Durch die vier zusätzlichen Reihenhäuser auf dem Grundstück steigt auch der Anteil der versiegelten Fläche. Nun sieht es so aus, dass die GBB genau die Menge an Regenwasser in die Kanalisation abgeben darf, die auch schon vorher dort hineingeflossen ist. Zusätzlich baut sie auf dem Gelände einen unterirdischen Stauraumkanal. Dort sammelt sich das Wasser und wird dann gedrosselt in den Schölsbach abgegeben.
Altbau ist lediglich eine Stahlkonstruktion
Doch bevor es so weit ist, steht nun erst einmal der Abriss an. GBB-Geschäftsführer Stephan Patz ist optimistisch, dass es nicht allzu lang dauern wird, das alte Gebäude komplett dem Erdboden gleich zu machen. Es handele sich dabei um eine Stahlkonstruktion eines niederländischen Fertighausanbieters. Im entkernten Gebäude ist das Gerippe dieses Baus nun gut zu erkennen. Patz gibt zu, dass er selbst überrascht ist, wie das Gebäude nun aussieht. „Klar wussten wir, was für eine Art Gebäude es ist. Dass es nun aber ohne die Innenwände tatsächlich wie eine Industriehalle aussieht, hätte ich so nicht gedacht.“
Noch türmen sich im Gebäude und auf dem Grundstück große Säcke mit Abrissmaterial. All das müsse nun fachgerecht wie vom Gutachter vorgeschrieben entsorgt werden, zählt Patz die nächsten Schritte auf. In den Säcken befindet sich Dämmmaterial, aber auch asbesthaltige Stoffe. Damit waren die Pfeiler umwickelt, um zu verhindern, dass sie bei einem eventuellen Brand umknicken. Das habe dem damaligen Stand entsprochen, sagt Patz. Für die Kinder sei das auch nicht gefährlich gewesen, weil der Stoff gebunden war und die Pfeiler ja auch hinter Wänden verborgen waren. Doch nun gehe es eben um die ordnungsgemäße Entsorgung. Wenn das Gebäude gefallen ist, müssen die Bauarbeiter auch den Keller niederreißen. Der sei jedoch in massiver Bauweise entstanden, daher dauere das wohl etwas länger, schätzt Patz.
GBB kalkuliert mit einem Jahr Bauzeit
Evangelische Kirche als Betreiberin
Die evangelische Kirche wird die neue Kindertagesstätte an der Horsthofstraße betreiben. Den entsprechenden Beschluss hat der Jugendhilfeausschuss gefasst. Die Gemeinde betreibt neben dem Kindergarten an der Gartenstraße auch die Großtagespflege hinter der Bezirksverwaltungsstelle am Kirchhellener Ring.
In fünf Gruppen sollen in der neuen Einrichtung dann nach der Eröffnung bis zu 100 Kinder betreut werden – 22 Kinder im Alter von vier Monaten bis zu drei Jahren sowie 55 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung.
Die Bauarbeiten für den Rohbau sind inzwischen vergeben, so dass nach dem Abriss auch zügig mit dem Neubau begonnen werden könne, so Patz. Er kalkuliert mit einer Bauzeit von einem Jahr. Das wird knapp, denn der Fachbereich Jugend und Schule hofft die Plätze noch während des nun kommenden Kindergartenjahres vergeben zu können, so die zuständige Sachgebietsleiterin Ursula Sommer. Denn nur mit der neuen Kita liegt die Quote für die Betreuung der Über-Dreijährigen in Kirchhellen bei 107 Prozent, die der Unter-Dreijährigen bei 58 Prozent.
Patz versichert, dass man sich seitens der GBB alle Mühe gebe und den Neubau nicht verzögern werde. Aber: „Wir brauchen die Zeit.“ Zumal auch nicht mit vorgefertigten Elementen gearbeitet werden könne, weil die Ausschreibung eindeutig eine massive Bauweise vorgesehen habe.
Gesellschaft plant aktuell bereits die dritte Kita in Bottrop
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Der GBB-Geschäftsführer ist aber optimistisch, dass alles glatt geht. Schließlich ist es nicht die erste Kita, die die GBB baut. Auch am Tappenhof ist die Gesellschaft als Bauherrin aufgetreten. Die Erfahrung aus dem Bau – und die des Architekten, der schon viele Kitas geplant hat – fließt nun in den Neubau im Dorf mit ein. Außerdem baut die Gesellschaft demnächst an der Klosterstraße in der Boy ihre dritte Kita.