Bottrop. Bei der Wegeplanung für „Freiheit Emscher“ sind die Planer ein gutes Stück weiter. Sie wissen aber auch schon: Wir werden Chancen verpassen.

. Mit einer Machbarkeitsstudie will die Stadt ausloten, ob und wie eine neue Straßenbahn helfen kann, die Bottroper Innenstadt mit dem Areal „Freiheit Emscher“ zu erschließen. Der neuen Autobahnanschluss „Freiheit Emscher“ an der Autobahn 42 wird nicht so schnell kommen, wie es sich die Oberbürgermeister beider Städte wünschen.

Das ist der Stand der Planungen ein halbes Jahr nach der Vorstellung des Struktur- und Nutzungskonzeptes für das 1700 Hektar große Gebiet im Bottroper Süden und im Essener Norden, wo die RAG Montan Immobilien in den nächsten Jahren riesige Flächen vermarkten will - wenn sie vernünftig erschlossen sind.

Neue Wege durch das Riesenareal

Deshalb sitzen die Stadtplaner beider Städte mit der RAG Montan Immobilien gemeinsam am Tisch und arbeiten an neuen Wegen durch den „letzten industriellen Dschungel des Ruhrgebietes“. So nennt Markus Masuth, Chef der RAG Montan Immobilien, das Riesenareal.

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Einige Wege sind schon gebahnt. Die Umwelttrasse zum Beispiel ist schon recht scharf gezeichnet. Sie wird im Norden mit einer neuen Station an die S-Bahnlinie 9 angebunden und läuft durch die Knappenstraße, die Welheimer Mark, am Sturmshof vorbei. Über den Kanal, aber unter der A 42 führt sie bis zum S-Bahnhof Bergeborbeck.

Anschluss-Probleme am Gewerbe-Boulevard

Der Gewerbe-Boulevard, der den Schwerlastverkehr aufnehmen soll, verläuft fast parallel etwas weiter östlich. Er beginnt in Essen an der Daniel-Eckhart-Straße und der B224, wo die Essener Planer aber noch echte Anschluss-Probleme lösen müssen, verläuft auf einer Breite von 30 Meter Richtung Bottrop und wird in Höhe der Kokerei in die Prosperstraße münden, über die ein weiterer Anschluss an die B 224 hergestellt wird.

Hoffnung auf Anschlussstelle gedämpft

Dringender Wunsch der beiden Oberbürgermeister, aber auch des RAG Immobilien-Chefs, ist der neue Autobahnanschluss Lichtenhorst. Masuths Hoffnung, sich an die laufenden Planungen des Landesbetriebes „Straßen NRW“ zum Ausbau der A 42 zwischen der Anschlussstelle Bottrop-Süd und dem Kreuz Essen-Nord anzuhängen, werden aber so nicht funktionieren, sagt Planungsamts-Abteilungsleiterin Ursula Dickmann: „Die Verkehrsgutachter sagen uns: So viel Verkehr wie für eine neue Anschlussstelle nötig wird erst entstehen, wenn sich genügend Firmen in den Gewerbegebieten angesiedelt haben.“

Eine mögliche neue Straßenbahn könnte einer der beiden neuen Trassen folgen oder eine separate Trasse bekommen, sagt die Planerin: „Da machen wir dem Gutachter keine Vorgaben.“ Gesetzt ist allerdings die Anbindung der Innenstadt etwa am Kreuzkamp - und gern auch des Hauptbahnhofs.

„Größte Herausforderung Bürgerbeteiligung“

Die Bottroper Stadtplaner rechnen mit einem Jahr Vorlauf, bis die Machbarkeitsstudie vorliegt. Sie wird auch erste grobe Schätzungen enthalten, was der Bau kosten könnte.

Wenn es die Chance auf eine neue Straßenbahnlinie geben wird, wissen die Planer: Wir müssen die Bürger mitnehmen. Dickmann: „Die größte Herausforderung ist die Bürgerbeteiligung.“