. Großer Andrang im Rathaus: Weitaus mehr Bürger als erwartet nehmen an den Führungen durch den modernisierten Bottroper Verwaltungssitz teil.
Hunderte Bürger schauten sich beim Tag der offenen Tür im erneuerten Rathaus um. Zu jeder vollen Stunde bildeten sich dichte Pulks von Besuchern im Foyer. „Ich darf Sie begrüßen - in Ihrem Rathaus“, hieß Oberbürgermeister Bernd Tischler zwischendurch im Treppenhaus die Gäste willkommen und rief ihnen zu „Na, dann kommt ma kucken“.
In Scharen folgten die Bürger den beiden Stadtführern Thomas Schwarzer und Holger Kröcher, die sie zu Führungen durch das historische Gebäude mitnahmen. „Wir freuen uns über jeden von Ihnen, der da ist“, lud Thomas Schwarzer weitaus mehr Besucher als zuvor erhofft zu den Rundgängen ein. Vor dem Ratssaal begrüßte Bürgermeister Klaus Strehl eine Reihe von Bürgern per Handschlag. Bürgermeisterin Monika Budke freute sich ebenso über den großen Andrang, der ihre Erwartungen weit übertraf, wie sie sagte. „Das Interesse der Bürger ist wirklich sehr, sehr groß“, fand sie.
Bürger besichtigen den historischen Ratssaal
Im Ratsaal nahm Felix einfach mal auf dem Stuhl mit dem höchsten Polster Platz, dem Sitz des Oberbürgermeisters. Die Besucher, die ihm in den niedrigeren Stühlen gegenüber saßen, applaudierten dem Jugendlichen. „Sonst sitzt hier Bernd“, sagte Rathausführer Schwarzer, und fügte erst nach kurzer Atempause den Nachnamen von Oberbürgermeister Tischler hinzu.
Schwarzer brachte den Besuchern die Bedeutung des Saales näher und erklärte ihnen im Detail auch die Gemälde und Holzintarsien an den Wänden. „Sie sind hier im Allerheiligsten der Stadt. Hier werden die Dinge entschieden“, machte der städtische Mitarbeiter klar, der sonst das Bottroper Integrationszentrum leitet. Auch Stadtführer Holger Kröcher hob bei einer der nächsten Führungen auf die „große Handwerkskunst“ ab, die den bei der Sanierung kaum veränderten Bottroper Ratssaal prägt.
Diashow zeigt Besuchern Vorher-Nachher-Fotos
Viele Besucher machten sich auch selbstständig auf den Weg durch die Flure des frisch sanierten Rathauses. Sie schauten sich zum Beispiel im offenen Bürgerbüro um oder warfen einen Blick in das Büro des Oberbürgermeisters. In einem Showroom nahmen besonders interessierte Gäste Einsicht in die Pläne für den anstehenden Ausbau des Josef-Albers-Museums und auch des August-Everding-Kulturzentrums.
Direkt daneben umriss eine Stadtkarte das Gebiet des Klimaschutz-Langzeitprojektes Innovation City, für das Bottrop bis 2020 Modellstadt ist. Eine Dia-Show zeigte Fotos aus der Modernisierungsphase, in der das alte Rathaus zumeist geschlossen blieb und Fotos, wie es heute aussieht.
Bürger decken sich mit dem Jubiläumsbier ein
Die Besucherzahlen auf dem Ernst-Wilczok-Platz hielten mit dem Andrang im Rathaus lange nicht Schritt. Zunächst schauten sich nur vereinzelte Besucher die Ausstellung „100 Objekte für Bottrop“ an, die Künstler Guido Berndsen auf dem Platz vor dem Rathaus aufgebaut hatte. Um so mehr Zulauf fand dafür ein kleiner Stand mit Bierkästen. Denn dort verkaufte Holger Czeranski flaschenweise und in ganzen Kästen das Bottroper Jubiläumsbier.
Tausend Bierkästen hat die Essener Brauerei Stauder der Stadt für ihr 100. Großstadtjubiläum spendiert. Einhundert ist unter dem hübsch gezeichneten alten Rathaus auf den Flaschenetiketten zu lesen. Ob als Ostergeschenk, für Geburtstagfeste oder Tauffeiern, die Leute kaufen das Bier gern, sagt der Mitinhaber der Event-Agentur „Wir lieben Bottrop“. Denn der Erlös kommt dem Bottroper Stadtjubiläum in diesem Jahr zu gute. Holger Czeranski: „Nach etwas mehr als einer Woche seit dem Aktionsstart sind über 300 Kästen verkauft.“