Bottrop. . Ab Montag bringt der Elektrobus Testfahrten durch Bottrop hinter sich. Fahrgäste können morgens am Berliner Platz oder Eigener Markt zusteigen.

Der neue Bus ist anders. Er fährt nicht in den bekannten Farben der Vestischen, sondern hat statt des rot-weißen ein blau-weißes Design. Er erzeugt beim Fahren keine Abgase. Er ist so fast nicht zu hören, wenn er langsamer als 50 Km/h fährt. Daher lässt Fahrer Dennis Goossen kurz eine Klingel ertönen, als er am Bussteig 16 im Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Berliner Platz ankommt. Ein anderes Nummernschild hat der neue Bus auch - ein E-Kennzeichen.

„Die Klingel hört sich an wie bei einer Straßenbahn“, sagt Martin Schmidt, der Geschäftsführer der Vestischen. Sein Vergleich hat auch sonst einen guten Grund: Zwar fährt in Bottrop schon längst keine Straßenbahn mehr, doch der erste Elektrobus der Vestischen überhaupt wird bald am Bahnhof Sterkrade in Oberhausen seine Batterie mit dem Gleichstrom aufladen, den auch Straßenbahnen nutzen.

Schnelle Ladestation muss erst fertig werden

Auch der Bund zahlt für den Elektrobus

Der Preis für den neuen Elektrobus inklusive der mobilen Ladestation beträgt nach Angaben der Vestischen rund 533.000 Euro. Die Mehrkosten gegenüber einem normalen Bus liegen bei 322.000 Euro, erklärt Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt.

Nicht nur die Stadt steuert dazu 193.000 Euro bei, auch der Bund zahlt 129.000 Euro.

Der eigentlich für 2018 anberaumte Start der neuen Elektrobuslinie zwischen Bottrop und Sterkrade lässt noch etwas auf sich warten. Im Sommer soll es nun so weit sein. Erst muss in Sterkrade die neue Ladestation zum Schnellladen der Busbatterien fertigt werden. Dann können die Elektrobusse auch auf der Linie 979 zwischen beiden Städten rollen. „Das wird die erste komplette E-Buslinie des Ruhrgebietes“, hebt Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt hervor.

Zehn Minuten müssten die insgesamt vier auf der Linie 979 eingesetzten Elektrobusse dann an der Sterkrader Schnellladestation aufladen, um für die 18 Kilometer lange Strecke genug Strom zu haben. „Um eine so kurze Ladedauer erreichen zu können, benötigt man für einen Batteriebus eine hohe Ladeleistung“, erklärt der Geschäftsführer. In Oberhausen kommt der Strom dafür direkt aus dem Kraftwerk der EVO AG.

Test des E-Busses passt gut in die Innovation City

Betriebsleiter Thomas Krämer, Busfahrer Dennis Goossen, Oberbürgermeister Bernd Tischler und Vestische-Chef Martin Schmidt (von links) stellen den ersten E-Bus der Vestischen vor.
Betriebsleiter Thomas Krämer, Busfahrer Dennis Goossen, Oberbürgermeister Bernd Tischler und Vestische-Chef Martin Schmidt (von links) stellen den ersten E-Bus der Vestischen vor. © Heinrich Jung

Erst einmal absolviert der neue Elektrobus der Vestischen allerdings in Bottrop auf den Linien 262 und 261 von montags bis freitags Testfahrten zwischen ZOB, Hauptbahnhof, Eigener Markt, Fuhlenbrock und Ebel. „Allerdings wird sich sein Einsatz auf die frühen Morgenstunden beschränken“, erklärt Betriebsleiter Thomas Krämer. Den Strom bekommt der E-Bus so lange an der mobilen Ladestation auf dem Bottroper Betriebshof der Vestischen.

Oberbürgermeister Bernd Tischler freut sich über den Test. „In der Innovation City Bottrop fährt der erste Elektrobus im Versorgungsgebiet der Vestischen. Das passt sehr gut zusammen. Denn unser Ziel ist ja die Verringerung des CO2-Ausstoßes“, betonte Tischler. Die Stadt hat für den Kauf des Elektrobusses daher auch einen Zuschuss von etwas mehr als 190.000 Euro gezahlt.

Zu diesen Zeiten rollt der E-Bus durch Bottrop

Ab Montag, 1. April, wird der blau-weiße Elektrobus Linie fahren. Das abgasfreie und kaum zu hörende Fahrzeug wird dann auf der Linie 262 montags bis freitags um 5.46 Uhr vom Zentralen Omnibusbahnhof am Berliner Platz aus über Bottrops Hauptbahnhof und den Ostring in Richtung Eigener Markt fahren. Von dort fährt der E-Bus weiter als Linie 261 über Fuhlenbrock und ZOB nach Ebel zur Haltestelle an der Bergbaustraße und wieder zurück nach Eigen.