Bottrop/Oberhausen. . Oberbürgermeister Schranz aus Oberhausen und Oberbürgermeister Tischler aus Bottrop geben Startzeichen für städteübergreifendes Verkehrsprojekt.

  • Neue Busse pendeln auf der Linie 979 abgasfrei und geräuscharm zwischen Städten hin und her
  • Elektrobus kann Batterien quasi beim Wenden im Bahnhof innerhalb von zehn Minuten aufladen
  • Künftige Elektrobuslinie kann Stromversorgung der Oberhausener Straßenbahn mitbenutzen

Vier Elektrobusse werden im nächsten Jahr zwischen dem ZOB in Bottrop und dem Bahnhof Sterkrade hin und her pendeln. Im Herbst 2018 will die Vestische auf der Buslinie 979 den ersten Elektrobus in der Innovation City auf die Straße schicken. Die Stoag in Oberhausen wird auf dieser Linie ebenfalls drei neue Elektrobusse einsetzen. Diese Busse fahren abgasfrei und ziemlich geräuscharm.

Die Oberbürgermeister Bernd Tischler aus Bottrop und Daniel Schranz aus Oberhausen gaben soeben das Startzeichen für das stadtübergreifende Nahverkehrsprojekt. Die Verkehrsunternehmen sind bereits europaweit auf der Suche nach Unternehmen, die die neuen Busse bauen sollen. Auch Bund und Land beteiligen sich an den Kosten für diesen Test. Damit soll erprobt werden soll, wie einsatztauglich die im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbussen noch deutlich teureren Elektrobusse im Alltag sind.

Stoag hat eine Vorreiterrolle im Ruhrgebiet inne

Sie machen gemeinsame Sache bei der Elektromobilität im Nahverkehr: Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt, die Oberbürgermeister Daniel Schranz und Bernd Tischler sowie Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp (von links).
Sie machen gemeinsame Sache bei der Elektromobilität im Nahverkehr: Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt, die Oberbürgermeister Daniel Schranz und Bernd Tischler sowie Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp (von links). © Heinrich Jung

In Oberhausen fahren bereits seit Oktober 2015 die ersten beiden Elektrobusse. „Die Stoag hat da für uns eine Vorreiterrolle übernommen“, sagt der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz. Der Strom komme aus regenerativen Energiequellen, betont er.

Dass Oberhausen als erste Ruhrgebietsstadt überhaupt Elektrobusse in Betrieb nahm, hat für die Vestische den Vorteil, dass sie für ihren Elektrobus bei der Stromversorgung das System in Oberhausen mitbenutzen kann. „Dort wird ja die bereits vorhandene Gleichstromversorgung der Straßenbahn genutzt, um die Batterien der Elektrobusse aufzuladen“, erklärt Martin Schmidt, der Geschäftsführer der Vestischen.

Innovation City hat bei Elektromobilität Nachholbedarf

Denn immer dann, wenn der Linienbus seine Runde zwischen Bottrop und Oberhausen gedreht hat, muss er neu Strom laden. „Wir nutzen dazu den Strom aus der Fahrleitung am Bahnhof Sterkrade. So erreichen wir eine kurze Ladedauer“, erläutert Werner Overkamp, Geschäftsführer der Stoag. Der Elektrobus könne dadurch quasi beim Wenden die Batterien wieder auffüllen. „Der Bus braucht dafür acht bis zehn Minuten“, sagt Overkamp.

Die neue Elektrobuslinie sei für Bottrop die Chance, bei der Elektromobilität voranzukommen. „Wir wissen, dass wir da in der Innovation City Nachholbedarf haben“, sagte Oberbürgermeister Tischler. „Diese Technik hat das Potenzial CO2 einzusparen“, betont Vestische-Geschäftsführer Schmidt. Die Stadt bezuschusst den Elektrobus der Vestischen daher auch mit bis zu 200.000 Euro. Das Nahverkehrsprojekt der Nachbarstädte sei auch Beweis für die gute Zusammenarbeit im Ruhrgebiet, meint Tischler.