Bottrop. . Der Startorhüter hat 2014 das erste „Manus“ in Gelsenkirchen-Buer eröffnet. Stifter Karsten Helmke macht das Projekt in Bottrop möglich
Die „Manuel Neuer Kids Foundation“ wird am neuen Kunstrasenplatz in Welheim das zweite Kinder- und Jugendhaus „Manus“ im Ruhrgebiet bauen und betreiben. Die Stiftung des viermaligen Welttorhüters stemmt das Projekt gemeinsam mit der Stiftung des Investors Karsten Helmke. Bei der ersten Vorstellung im Jugendhilfeausschuss ernteten die Pläne einstimmige und begeisterte Unterstützung aus der Politik.
Seit Jahren auf der Suche
Karsten Helmke und Hendrik Schulze-Oechtering, der Geschäftsführer von Neuers „Kids Foundation“, erzählen die Vorgeschichte des Projekts. Helmke unterstützt schon lange die Vereins- und Jugendarbeit am Sportplatz an der Welheimer Straße und hat auch den derzeit laufenden Umbau zum Kunstrasenplatz entscheidend vorangebracht. Er suchte seit Jahren schon ein Projekt, das er mit einer Stiftung unterstützen kann.
Bei einem Besuch des „Manus“ in Buer „hat mich das Objekt gleich begeistert“. Dort bekommen zwischen 60 und 70 Kinder und Jugendliche am Tag eine warme Mahlzeit, Nachhilfe, Sport- und Spielangebote sowie die Möglichkeit, an zahlreichen Kursen teilzunehmen. Bis zu 17 Menschen kümmern sich in Vollzeit, Teilzeit und im Ehrenamt um die Besucher der Einrichtung gleich neben Neuers ehemaliger Grundschule.
Unterstützung aus der Politik
Bei einem Gespräch in München hat Helmke den Torwartstar davon überzeugt, seine Pläne für ein zweites „Manus“ in München-Riehm ein wenig zurück zu stellen und ein eigentlich gar nicht vorgesehenes zweites Haus im Ruhrgebiet zu errichten. Obwohl: So viel Überzeugungsarbeit brauchte Helmke gar nicht zu leisten, erinnert sich Schulze-Oechtering. „Manuel hat sofort gesagt: Wir wären bescheuert, wenn wir das nicht gemeinsam stemmen.“
Bastian Hirschfelder: Ein Glücksgriff für Bottrop
Voraussetzung für das gemeinsame Projekt ist für Helmke die rückhaltlose Unterstützung durch die Stadtgesellschaft. Die scheint ihm sicher nach der Präsentation im Ausschuss. Bastian Hirschfelder (CDU) sprach von einem „Glücksgriff für Bottrop“. Um so mehr, als Helmke und Schulze-Oechtering betonen: „Wir wollen für den Bau kein Geld von der Stadt.“
Der Fahrplan der beiden Stiftungen zum neuen „Manus“ sieht so aus: Die Stadt stellt der Neuer-Stiftung ein rund 2600 Quadratmeter großes Grundstück am Sportplatz zu Erbpacht-Bedingungen zur Verfügung. Die Neuer-Stiftung baut dort auf einer Fläche von knapp 800 Quadratmetern das neue „Manus“ für geschätzt 2,28 Millionen Euro. Bei einem Baubeginn im dritten Quartal 2019 rechnet Schulze-Oechtering damit, das neue Haus im zweiten Quartal 2020 zu eröffnen.
Geld reicht für zehn Jahre
Helmkes und Neuers Stiftungen stellen sicher, dass der Betrieb für eine Dauer von zehn Jahren mit Betriebskosten in einer jährlichen Höhe von rund 350.000 Euro finanziert ist. Helmke formuliert es so: „Wir stellen mit beiden Stiftungen sicher, dass die fünf Millionen Euro für Bau und zehn Jahre Betrieb zusammen kommen.“ Für ihn bilden der neue Kunstrasenplatz, das „Manus“ und weitere Einrichtungen im Umfeld einen Dreiklang in Welheim: „Unser gemeinsames Anliegen sind die Kinder und Jugendlichen.“