Bottrop. . Nach der Kaufhaus-Insolvenz beginnt bei Moses in Bottrop der Ausverkauf. Eine Spezialfirma organisiert den, denn es muss einiges beachtet werden.
Das Kellergeschoss und das zweite Obergeschoss im Kaufhaus Moses sind schon leergeräumt. Die Ware ist auf den verbleibenden zwei Etagen zusammengezogen worden. Es ist Ausverkauf.
Am Aschermittwoch beginnt um 9.30 Uhr der Anfang vom Ende. Leuchtend gelb-rote Plakate im Inneren des Hauses, aber auch riesig-groß an der Fassade verkünden den Ausverkauf und versprechen bis zu 70 Prozent Rabatt. Dazu die endgültige Ankündigung „Wir schließen für immer!“.
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Spezialist für Abverkäufe hat übernommen
Das Kommando im Haus hat eine Firma übernommen, die auf Ausverkäufe spezialisiert ist. Leo Faltmann und seine Mitarbeiter sowie Mitarbeiter von Moses haben die Waren am Rosenmontag und am Dienstag neu sortiert und ausgezeichnet. Ab Mittwoch warten sie dann also auf Schnäppchenjäger.
Haushaltswaren, Damen- und Herrenmode, Handtücher und Bettwäsche, eigentlich sind noch alle Warengruppen vorhanden. Auch zahlreiche Koffer sind in einem Bereich des Hauses aufgestapelt und warten auf neue Besitzer. Allerdings sind nicht mehr alle Marken verfügbar. Der Hintergrund: Ein Teil der Ware gehörte noch den Lieferanten und die haben sie vor Beginn des Ausverkaufs wieder abgeholt.
Die Ware gehört den Gläubigern
„Trotzdem haben wir eigentlich nur Markenware namhafter Firmen im Haus“, wirbt Faltmann für den Ausverkauf. Er weist auf einen Tisch, auf dem die Kitchen-Aid-Küchenmaschinen und Zubehör gestapelt sind. „Hier geben wir 40 Prozent auf das Sortiment.“
Was bisher geschah
Ende September hatte das Kaufhaus in den Altstadt-Arkaden eröffnet. Bereits im Januar musste es Insolvenz anmelden.
In der vergangenen Woche informierte der Insolvenzverwalter, dass das Haus endgültig geschlossen wird. Es sei nicht gelungen, einen Investor zu finden, der es übernimmt.
Der Ausverkauf läuft nach strikten Regeln ab, denn die Ware, die nun angeboten wird, ist ja Teil der so genannten Insolvenzmasse. Sie gehört sozusagen den Gläubigern. Das heißt, sämtliche Einnahmen aus dem nun beginnenden Verkauf fließen an den Insolvenzverwalter und werden dann genutzt, um die Forderungen der Gläubiger am Ende zumindest teilweise bedienen zu können.
Faltmann rechnet damit, dass sich der Ausverkauf bis zum Karsamstag, also bis weit in den April hineinziehen werde. Das hänge auch mit dem Standort zusammen, sagt er. Nach der kurzen Zeit von Moses in Bottrop gebe es eben noch nicht so einen Automatismus, das Kaufhaus vor dem Ende noch einmal zu besuchen und dort einzukaufen, so seine Vermutung.
Lob für die Moses-Mitarbeiter
Ausdrücklich lobt Faltmann auch die Moses-Mitarbeiter, die den Ausverkauf mit vorbereiten und abwickeln. Keine leichte Aufgabe, schließlich wickeln sie damit auch ihren Arbeitsplatz ab. Immerhin: Einige haben wohl schon andere Stellen gefunden, heißt es. Zudem ist die IHK im Haus und kümmert sich um die Auszubildenden. Schließlich ist es wichtig, dass sie irgendwo unterkommen und ihre Ausbildung fortsetzen können.