Bottrop. . Um den Radverkehr zu fördern sollen in Bottrop mehr Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Die Verwaltung schlägt dafür eine Reihe von Straßen vor.
Drei Fahrradstraßen gibt es derzeit in Bottrop. Geht es nach dem Willen von Verwaltung und Ratspolitikern, sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren einige hinzukommen. Die Fahrradstraßen sollen Lücken im Radwegenetz schließen und die geplanten überregionalen Radwegerouten – wie etwa die Flachglastrasse oder die Vorrangrouten nach Gladbeck und Essen – miteinander verknüpfen. Außerdem sollen über die Fahrradstraßen die Radfahrer auch in die Innenstadt geführt werden.
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Die Verwaltung hat nun ein Paket vorgelegt. Es umfasst 17 Maßnahmen, die die Verwaltung selbst als „vordringlich“ einstuft. Hinzu kommen vier Maßnahmen, die von der Verwaltung als „perspektivisch“ bezeichnet werden. So soll sicherlich kurzfristig die Zeppelinstraße als Teil der Radroute Radquadrat zur Fahrradstraße werden, aber auch die Overbeckstraße, oder die Straße im Stadtgarten stehen auf dem Plan.
Im Norden der Stadt soll über Fahrradstraßen eine Verbindung von Grafenwald zur Ortsmitte in Kirchhellen geschaffen werden. Die Verwaltung schlägt dort eine Route über die Straße Am Schleitkamp vor, die Kirchhellener Rats- und Bezirksvertreter bringen die Utschlagstraße ins Gespräch.
CDU und SPD wollen zustimmen
Noch handelt es sich bei dem Fahrradstraßennetz um einen Vorschlag der Verwaltung. Die Fraktionen im Rat kennen den Plan, und auch im Arbeitskreis Nahmobilität, wo unter anderem auch ADFC und Polizei vertreten sind, wurde er bereits diskutiert. „In dieser Runde ist das Konzept gut angekommen“, sagt Planungsdezernent Klaus Müller. Mit CDU und SPD haben die beiden großen Fraktionen zudem signalisiert, das Konzept grundsätzlich mittragen zu wollen. Bei einzelnen Straßen sehen die Ratsvertreter noch Diskussionsbedarf oder haben Alternativen aufgezeigt.
Den Aufwand für die Beschilderung und das Aufbringen von Piktogrammen auf der Fahrbahn halten die Verantwortlichen für überschaubar. An einigen Kreuzungen müsse zudem die Vorfahrtsregel verändert werden, so Müller, denn der Radverkehr auf den Fahrradstraßen soll Vorrang haben.
Stadtverwaltung setzt auf Fördergelder
Aufwändig und vor allem auch teuer wird es dort, wo eine neue Fahrbahndecke nötig ist, damit die Radler auch komfortabel rollen können. An der Zeppelinstraße ist das bereits geschehen, auch bei der Brauerstraße wird es notwendig. Das will die Verwaltung im Rahmen anderer Programme in Angriff nehmen.
Die Ausschilderung und Beschriftung der Fahrradstraßen soll dagegen aus einem Fördertopf finanziert werden, ein entsprechender Antrag muss noch gestellt werden. Die genauen Kosten vermochte bei der Vorstellung des Programms noch niemand beziffern.
Konzept soll in fünf Jahren überprüft werden
„Unsere Grundidee ist es, mit den Fahrradstraßen das Radwegenetz zu ergänzen“, sagt Rüdiger Lehr (SPD), Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses. Für die CDU ergänzt Dieter Schulte, dass es darum gehe, den Radverkehr zu fördern. „Doch wir sind immer noch in erster Linie eine Autostadt, und ich weiß nicht, ob es gelingt, alle zum Umstieg zu bewegen. Mit den Fahrradstraßen wollen wir aber denen, die schnell radfahren möchten, die Möglichkeit geben.“
Geplant ist auch, sich das Ergebnis in fünf Jahren anzuschauen und zu überprüfen.