Bottrop. . 2019 sollen weitere Stationen hinzukommen. Doch Betrieb und Bau ist für Firmen unattraktiv, sagt die Stadt. Ein Überblick über die Standorte.

An 14 Stellen in der Stadt haben Fahrer von Elektroautos die Chance, ihren Wagen an öffentlich zugänglichen Ladesäulen aufzuladen. Das geht aus einer Liste hervor, die die Verwaltung den Mitgliedern des Bau- und Verkehrsausschusses vorlegt. Sie zeigt außerdem, dass das Netz der Ladestationen im Laufe des Jahres dichter werden soll. Zehn weitere Säulen sollen E-Auto-Fahrern künftig zur Verfügung stehen, darunter eine weitere Schnellladesäule. Wo die hinkommt, ist noch unklar. Ende 2019 soll es also 24 Ladestationen geben, was jedoch nicht heißt, dass nur 24 Wagen gleichzeitig angeschlossen werden können. Die meisten Säulen bieten mehr als einen Ladepunkt.

© Helge Hoffmann

Die meisten Tankstellen für E-Autos stellt der regionale Energieversorger Ele auf, fünf betreibt die Stadt Bottrop, zwei der Essener Konzern Innogy, und einen Punkt in der Kaufland-Tiefgarage am Berliner Platz betreibt das Unternehmen selbst. Die Besonderheit bei den Ladestationen, die die Stadt führt: Sie sind in Straßenlaternen integriert und Teil eines Pilotprojekts, in dem alternative Lademöglichkeiten auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden.

Stadt ist nicht Investor und Betreiber

Allerdings, so heißt es in dem Bericht der Verwaltung, verstehe sich die Stadt nicht als Investor oder Betreiber von Ladesäulen. Da gebe es unter anderem Probleme bei der wirtschaftlichen Betätigung einer Stadt. Das hat aber zur Folge, dass die Ladeinfrastruktur in Bottrop Lücken aufweist und es in der Vergangenheit auch Schwierigkeiten gab, neue Ladesäulen an Standorten umzusetzen, obwohl Unternehmen Interesse gezeigt hatten. Trotz Förderung seien die Kosten unverhältnismäßig hoch, bemängelt die Stadtverwaltung. Der Ausbau der Infrastruktur sei kostenintensiv, und mit dem Betrieb seien keine Gewinne zu erwirtschaften, wie es die Verwaltung in ihrem Überblick zum Thema Elektromobilität in Bottrop zusammenfasst.

Zahl der Elektroautos in Bottrop steigt

Die Zahl der E-Autos in Bottrop steigt. 2017 waren 51 reine Batteriefahrzeuge zugelassen, 2018 waren es 81. Zählt man die aufladbaren Hybrid-Fahrzeuge mit hinzu, die auch ein Anrecht auf das E-Kennzeichen haben, kommt man 2018 auf insgesamt 150 Fahrzeuge, ein Jahr zuvor waren es 86. Diese Zahlen teilt die Stadt auf Nachfrage dieser Zeitung mit.

Parken an Ladesäulen zeitlich begrenzt

Die Parkplätze an den Ladesäulen in der Stadt sind ausgewiesen ausschließlich für E-Fahrzeuge. Bisher konnten sie dort den ganzen Ladevorgang über kostenlos auf diesem Platz stehen.

Künftig ist das auf maximal drei Stunden beschränkt, Schilder werden gerade angebracht. So soll verhindert werden, dass morgens das Kabel angeschlossen wird und ein Wagen den ganzen Tag die Ladesäule blockiert.

Auch beim eigenen Fuhrpark setzt die Verwaltung verstärkt auf E-Fahrzeuge, das hatte sie bereist angekündigt. Aktuell setzt die Stadt sieben Elektroautos ein, im Laufe des Jahres sollen neun hinzukommen, darunter auch Transporter.

Stadt hofft auf Zuschüsse für E-Mobilitätskonzept

Grundsätzlich schwebt der Verwaltung vor, ein Konzept zur Elektromobilität erstellen zu lassen. Neben den schon angesprochenen Punkten soll es darin auch darum gehen, wie die Stadt Unternehmen bei der Elektrifizierung ihres Fuhrparks unterstützen kann und inwieweit regenerative Energien einfließen können. All diese Punkte sollen in das Konzept gebündelt einfließen. Doch ob dieses Konzept geschrieben wird, ist abhängig von Fördergeldern. Die seien zwar beantragt, doch ihre Bewilligung sei noch unklar.