Bottrop. . Verwaltung setzt die acht Fahrzeuge sparsam ein. Vorrang behalten Fahrten mit Bussen und Pedelecs. Laden dürfen die E-Autos nur Öko-Strom
Die Stadtverwaltung wird bald ihre ersten acht eigenen Elektroautos anschaffen. Das kündigte jetzt Beigeordneter Klaus Müller an. „Es werden vier klassische Pkw und vier Kleintransporter sein“, sagte Müller. Die Transporter der Stadtverwaltung seien eine Nummer kleiner als zum Beispiel die E-Scooter, mit denen die Post ihre Pakete bringt, erklärte Müller.
Die Stadt wird sich die Anschaffung der Elektroautos rund 220 000 Euro kosten lassen. Das meiste Geld dafür stellt ihr die Bundesregierung zu 90 Prozent aus dem ersten Teil des Konjunkturpaktes III zur Verfügung. Zehn Prozent der Kosten muss die Stadt aus ihren Mitteln aufbringen. Der Rat hat das Geld für Kauf oder Leasing der Elektroautos schon freigegeben.
Stadt will nicht mehr, sondern weniger Autos
Bei den acht Elektorfahrzeugen wird es voraussichtlich nicht bleiben. Beigeordneter Müller hatte ja bereits das Ziel vorgegeben, den städtischen Fuhrpark Schritt für Schritt auf Elektromobilität umzustellen, wo es Sinn macht. Bisher stehen den Repräsentanten der Stadt und den Mitarbeiter der Verwaltung für Dienstfahrten drei Elektroautos zur Verfügung. „Die meisten E-Fahrzeuge sind werbefinanziert“, erklärte Gerwin Conrad, der sich als Innovation-City-Projektmanager um die Elektromobilität in Bottrop kümmert.
Die Stadt will nicht, dass mehr Autos auf ihren Straßen fahren, sondern weniger, um die Umwelt besser zu schützen. An diesem Ziel ändert auch die schrittweise Umstellung ihres Fuhrparks auf Elektroautos ausdrücklich nichts. Dieses Signal ist dem Beigeordneten Klaus Müller wichtig. Auch die Verwaltung leiste weiterhin ihren Beitrag dazu, die Belastungen durch den Kraftfahrzeugverkehr zu senken.
Große Akkus sind enorme Kostentreiber
Ziel der Stadt bleibe es, den Umweltverbund zu stärken, legt die Verwaltung deshalb dar. Das heißt: Die Leute sollen eben nicht mit eigenen Autos fahren, sondern mit Bussen und Bahnen. Noch besser ist es, wenn sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Nach diesem Ziel haben sich auch die Fahrer der neuen E-Fahrzeuge zu richten. „Wir haben dazu im Prinzip zwei Stellschrauben“, erklärt Innovation-City-Projektmanager Gerwin Conrad, „erstens Fahrten zu vermeiden und zweitens E-Fahrzeuge mit Akkus zu verwenden, die so klein wie möglich sind.“ Das sei auch eine Geldfrage. „Akkus sind Kostentreiber“, macht Conrad klar.
Ganz oben auf ihrem Kriterienkatalog steht daher, dass die Stadtverwaltung Elektroautos nur für solche Dienstfahrten einsetzt, die ihre Mitarbeiter eben nicht mit Bussen und Bahnen oder mit Pedelecs oder Lastenfahrrädern zurücklegen können. „Wir haben ÖPNV-Tickets angeschafft, und wir haben Elektrofahrräder angeschafft“, betonte Beigeordneter Müller. Ratsvertreter hatten den Kriterienkatalog ausdrücklich verlangt, damit der Kauf der Elektroautos möglichst transparent vonstatten geht.
Ratsvertreter fordern Einsatz innovativer Technik
Das zweite wesentliche Kriterium, an das sich die städtischen Dienststellen halten müssen, ist folgerichtig die Wahl von Elektroautos mit möglichst kleinen Akkus. Der SPD geht das nicht weit genug. „Wir wollen uns da nicht mit dem Stand der Technik begnügen, sondern auch innovative Technik einsetzen“, sagte SPD-Ratsherr Rüdiger Lehr. Das gilt zwar nicht für die jetzt anstehende Anschaffung der E-Fahrzeuge, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses fordert das aber für die Zukunft.
Drittens wird die Stadt sicherstellen, dass ihre Elektroautos hundertprozentig nur mit Öko-Strom wie zum Beispiel aus Wind oder Sonnenkraft aufgeladen werden. Die jetzigen Ladesäulen in Bottrop bieten aber ohnehin ausschließlich solchen Naturstrom an. Um auch den Stromverbrauch so gering wie möglich zu halten, wird die Verwaltung außerdem auf möglichst kleine Fahrzeugklassen achten.