Bottrop. . Im März soll das neue Christophorus-Haus eröffnen. Noch sind in Bottrop die Handwerker aktiv, doch die Uhr tickt. Erste Einblicke ins neue Haus.
Drinnen im Haus dröhnt noch die Bohrmaschine, das ist auch vor der Haustür zu hören. Die offizielle Eingangstür ist noch blockiert, ein Handwerker hat genau dort seine Leiter aufgestellt. Durch eine Terrassentür kommt man schließlich hinein ins neue Christophorus-Haus im Fuhlenbrock. Anfang März sollen die Bewohner des Seniorenheims an der Sterkrader Straße in den Neubau gegenüber umziehen. Diesen baut die Familie Reckmann als Ersatz für das Altenheim auf der anderen Straßenseite. Am alten Standort können die gesetzlichen Vorgaben für die Zahl der Einzelzimmer nicht mehr eingehalten werden.
Noch fehlen in dem Neubau die Möbel, sie werden in den nächsten Tagen geliefert. Auch Fußleisten und Schalter sind noch nicht überall montiert, Kabelenden baumeln von der Decke. Doch vieles ist schon geschafft. Die Küchen in den beiden Wohnbereichen sind installiert, alle Wände und Türen stehen. Trotzdem haben noch die Handwerker das Kommando im neuen Christophorus-Haus. So müssen auch noch die Wandverkleidungen für die Farbkonzepte der einzelnen Etagen angebracht werden.
Mitarbeiter bringen ihre Ideen fürs neue Haus ein
Auch interessant
Natur, Bergbau, Ruhrgebiet und Sonnenlicht, so die Namen und Themen der einzelnen Stockwerke, an die dann auch das Farb- und Dekorationskonzept angelehnt ist. Natur ist ein Grünton, das Sonnenlicht ein Gelbton und das Ruhrgebiet blau. Bergbau ist im neuen Haus nicht etwa schwarz, sondern ein kräftiger Magenta-Ton, erklärt Heimleiter Dirk Kuczera.
Er und seine Mitarbeiter sind in den Aufbau des neuen Hauses stark mit eingebunden. Das sei der Vorteil eines solchen Ersatzbaus, sagt Geschäftsführerin Alice Reckmann. Das Personal sei bereits in der Bauphase da und könne sich einbringen. So geht etwa die Auswahl der Pflegebetten auf einen ausführlichen Test der Mitarbeiter zurück. Letztlich habe man sich für ein Modell entschieden, dass man auch bis tief hinunter fahren kann. Der Vorteil: Fällt jemand aus dem Bett, so verletzt er sich nicht so schwer. Außerdem setzt das Haus auf spezielle Matratzenauflagen. Stellen Sensoren fest, dass ein Patient aufgestanden ist, der eigentlich nicht aufstehen sollte, ertönt im Dienstzimmer ein Signal.
„Von den Mitarbeitern kam auch die Idee, einen zusätzlichen Gruppenraum einzurichten, der auch für Therapien genutzt werden kann“, freut sich Alice Reckmann über den Vorschlag aus der Praxis, die umgesetzt werden konnte.
Zimmer für Ehepaare
Jede Etage ist hell und lichtdurchflutet, große Fenster sorgen dafür, dass auch die Flure nicht duster und drückend wirken. Vom Balkon bietet sich ein Blick in den Garten. Wobei: Für den Garten braucht es noch Fantasie. Noch blickt man auf die Teerpappe auf dem Dach der Tiefgarage. Doch das werde alles noch begrünt, sagt der Heimleiter. Denn die Besonderheit des Hauses sei der weglaufsichere Außenbereich. Gerade Demenzpatienten hätten den Drang, fort zu gehen. Aus dem neuen Garten können sie das nicht.
Auch interessant
Und noch etwas präsentiert der Heimleiter mit Stolz. Im Haus gibt es nur Einzelzimmer. Doch an zwei Stellen lassen sich je zwei Zimmer mittels Verbindungstür zu einer Art kleinem Apartment machen. „Das sind unsere Ehegattenzimmer“, sagt Kuczera. Lebt ein Paar gemeinsam im Haus, ist die Tür geöffnet. Andernfalls ist sie verschlossen und die Klinken abgeschraubt, das Zimmer wird zum klassischen Einzelzimmer. Doch die Ehegattenzimmer seien gefragt, sagt der Heimleiter. „Für die zwei Zimmer hatten wir sieben Anfragen.“