Bottrop. . Unternehmer Karl Reckmann plant einen Ersatzbau für das Christophorus-Haus an der Sterkrader Straße. Neue gesetzliche Auflagen machen das nötig.
Karl Reckmann will im Fuhlenbrock ein neues Seniorenzentrum bauen. Das Haus soll dann die Seniorenwohnanlage Christophorus ersetzen, die ebenfalls zu Reckmanns Unternehmen gehört. Der Neubau soll schräg gegenüber dem bisherigen Standort entstehen. Das Grundstück gehört dem Unternehmer bereits, die Häuser, die dort stehen, werden abgerissen. Der Baubeginn ist noch unklar, Reckmann hofft auf den ersten Spatenstich noch in diesem Jahr. Geplant sei ein L-förmiges Gebäude, zweieinhalb-geschossig am Beckram, dreieinhalb-geschossig an der Sterkrader Straße. Der Eingang ist am Beckram vorgesehen.
Reckmann hat einen Antrag auf Förderung des Ersatzbaus gestellt. Darüber müssen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Stadt entscheiden. Nach Vorgesprächen seien sie optimistisch, sagen Karl Reckmann und Tochter Alice übereinstimmend. Zumal für das Christophorus-Haus ein Bestandsschutz gelte.
Der Neubau sei nötig, weil das bisherige Haus zu viele Doppelzimmer habe, erklärt Reckmann. Ab Juli 2018 müssen 80 Prozent der Zimmer in Pflegeeinrichtungen Einzelzimmer sein, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Ein Umbau sei „unwirtschaftlich“. Es würden dann Pflege- und auch Arbeitsplätze wegfallen. In dem Ersatzbau sollen wie bisher 60 Plätze angeboten werden, alle in Einzelzimmern, die Bewohner ziehen mit um.
Das Christophorus-Haus war das erste Heim in Bottrop in privater Trägerschaft. 1996 wurde es eröffnet. Seither hätten sich auch die Wünsche der Bewohner und Angehörigen verändert, sagt Reckmann mit Blick auf die Einzelzimmer-Frage.
Neuer Heimleiter an Bord
Die Geschäftsführung dieses Hauses übernimmt ab Februar Alice Reckmann. Gleiches gilt für die Geschäftsführung des Reckmann-Hauses am Ehrenpark. Damit leitet Karl Reckmann einen Generationenübergang ein. Der 66-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass die Entscheidung seiner Tochter ins Familienunternehmen einzusteigen, mit ausschlaggebend war, den Ersatzbau anzustoßen. Neu an Bord ist seit Jahresbeginn Dirk Kuczera als Heimleiter. Er hat bereits Erfahrungen im Aufbau von solchen Häusern. Zehn Jahre hat er zuvor bei der Caritas gearbeitet, für diese das Haus St. Johannes in Kirchhellen aufgebaut und geleitet. „Einen solchen Neubau zu begleiten ist sehr attraktiv“, sagt der 48-Jährige, der gleichzeitig klarstellte, dass das neue Christophorus-Haus keine Kopie des Kirchhellener Heimes werde.
Am bisherigen Standort seien verschiedene neue Nutzungsformen denkbar, etwa betreutes Wohnen, sagt Reckmann, zumal es ein solches Angebot auf dem Gelände bereits gibt. Auch Wohngruppenkonzepte oder ambulante Wohngruppen seien eine Option für das Haus. „In die entsprechende Richtung entwickelt sich ja auch die Gesetzgebung.“