Bottrop. . Auf dem Acker an der Tourcoingstraße wurden Vermesser beobachtet nun fürchten Anwohner, dass dort gebaut werden könnte. Das sagt die Stadt dazu.
Das Ackerland an der Tourcoingstraße auf dem Eigen wird vermessen. Das haben Anwohner beobachtet und fragen sich nun, ob dort womöglich Gebäude geplant werden. Helmut Stasch macht sich Sorgen, „dass dieses schöne Gebiet, das ja auch von einem Landschaftsschutzgebiet umgeben ist, einer gierigen Investmentgesellschaft zum Opfer fällt“. Was ihn überrascht. Er hebt den Erholungswert der Fläche für die Anwohner hervor und fragt, ob denn auch die letzte freie Fläche versiegelt werden muss. Was ihn besonders überrascht: In den geltenden Bebauungsplänen für diesen Bereich hat er keinerlei Hinweis über die Zukunft der Fläche gefunden.
Konzept für Wohnbauflächen
Im Wohnbauflächenkonzept hat die Verwaltung private und städtische Flächen unter die Lupe genommen, die sich möglicherweise für eine Bebauung eignen. 2016 wurde das Konzept vom Rat beschlossen.
Die ausgesuchten Flächen bieten Potenzial für 3000 Wohnungen. Bei neuen Wohngebieten soll nach Möglichkeit eine Quote von 25 Prozent für Sozialwohnungen eingehalten werden, so steht es im Konzept.
Das bestätigt auch Stadtsprecher Andreas Pläsken. Allerdings gebe es tatsächlich Überlegungen, in dem Bereich den Bau zusätzlicher Wohnhäuser zu erlauben. Die Tourcoingstraße ist nur einseitig bebaut, und aktuell wird beim RVR ein neuer Regionalplan aufgestellt. Der bietet die Möglichkeit, auf einem Teil der Fläche Bauland auszuweisen. „Maximal bis zu einer Tiefe von 40 Metern“, sagt Pläsken. Gleichzeitig zeigt er sich überrascht und irritiert, dass dort schon ein Unternehmen Vermessungen vornimmt. Denn so weit sei es noch lange nicht, sagt der Stadtsprecher.
Rat hat Konzept für Wohnbauflächen beschlossen
Das Areal auf dem Eigen ist Bestandteil des Wohnbauflächenkonzepts, das die Verwaltung erarbeitet hat. Darin haben Planer sämtliche Flächen im Stadtgebiet aufgeführt, auf denen möglicherweise neue Wohnbauten entstehen könnten. Das bedeutet aber nicht, dass auch überall schon gebaut werden darf. Im Jahr 2016 hat der Rat das Konzept beschlossen.
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Pläsken: „Als Verwaltung müssen wir zunächst unsere Arbeit tun und einen städtebaulichen Entwurf für die Fläche erarbeiten. Darüber muss die Politik beraten.“ Über eine mögliche Bebauung entscheiden die politischen Gremien vor Ort. Rein formal muss für diesen Bereich der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Beides sind Schritte, die Zeit kosten und die auch mit einer Bürgerbeteiligung verbunden sind. Das heißt, Anwohner können ihre Bedenken einbringen. Aber - und auch das sagt Pläsken: Die Tatsache, dass es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, bedeute nicht, dass dort gar nicht gebaut werden darf. „Im Zweifel müssten dann anderswo Ausgleichsflächen geschaffen werden.“
Bauträger aus Fürstenwalde hat vermessen
Für Vermessungen auf dem Feld ist die Firma Bonava aus Fürstenwalde verantwortlich. Der Bauträger habe aber überhaupt noch keine konkreten Pläne für die Fläche, die ihm zudem auch gar nicht gehöre, sagt Sprecher Christian Köhn. Grundsätzlich sei das Unternehmen an einigen Stellen im Ruhrgebiet aktiv und auch immer auf der Suche nach attraktiven Flächen. Da könnte auch dieses Grundstück interessant sein, so Köhn.
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Gleichzeitig gebe es eben noch viele offene Fragen, was das Planungsrecht angehe. Und einer Entscheidung auf der Ebene wolle man nicht vorgreifen. „Bevor wir uns entscheiden, irgendetwas zu kaufen, suchen wir immer auch das Gespräch mit den städtischen Stellen.“