Bottrop. . Für Straßensanierung und Kanalbau stehen im Haushalt gut 40 Millionen Euro bereit. Vom Trapez in Stadtmitte bis zur Schneiderstraße in Grafenwald
Rege Bautätigkeit ist in diesem Jahr auf den Straßen Bottrops zu erwarten. Die Stadt will vielerorts Straßen oder Kanäle erneuern. Knapp 18 Millionen Euro sind es allein, die in den Straßenbau investiert werden, berichtet Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadt. Darin stecken nach seiner Auskunft neben dem städtischen Eigenanteil und den aktuell heiß diskutierten Anwohnerbeiträgen rund fünf Millionen Euro an Fördergeldern. Inklusive Kanalbau stünden im aktuellen Haushalt 41 Millionen Euro bereit. Wilken gibt einen Überblick über die großen Vorhaben.
Zentrum
Das Trapez steht vor seiner Erneuerung. „Der kleine Parkplatz wird im Moment von der Eigentümergemeinschaft gemacht, diese saniert auch die Tiefgarage“, so Wilken. „Sobald das abgeschlossen ist, können wir unsere Maßnahme ausschreiben und vielleicht ab Sommer anfangen.“ Das ist die Planung: „Wir nehmen alles runter, die Müllabstellplätze kommen in Einhausungen, es gibt eine neue Pflasterung, viele Pflanzenbeete.“ Auch Spielgeräte und das Angebot von Flächen für die Außengastronomie sollen die Aufenthaltsqualität in dem Innenhof deutlich steigern. Das werde zu 90 Prozent aus Städtebaufördermitteln finanziert und müsse bis Ende 2020 fertig sein.
Wenn Ende diesen Monats die Kanalarbeiten in der Prosperstraße fertiggestellt sind, ist der Weg frei für die Modernisierung der Horster Straße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Am Ringofen – denn die Stadt wollte nicht beide Hauptverkehrsadern gleichzeitig blockieren. Erst muss noch eine neue Wasserleitung verlegt und ein kleines, nicht mehr benötigtes Brückenbauwerk von der RAG verfüllt werden, dann ist der Straßenbau dran.
Zudem auf dem Plan:„An der Berufsschule“ wird nach dem Kanal auch die Straße gemacht; und an der Sterkrader Straße (zwischen Hans-Böckler-Straße und Am Lamperfeld) startet aktuell eine große Kanalbaumaßnahme.
Neue Röhren werden aktuell schon in der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Förderrad und Hauptbahnhof verlegt. Ist der Kanal fertig, folgt der Vollausbau. Saniert werden sollen auch die Straße „Auf der Koppe“ und der westliche Teil der Hagenbergstraße.
Eigen
Im Herbst beginnt voraussichtlich der Ausbau des Nordrings auf dem Stück zwischen Kirchhellener- und Gladbecker Straße. Hier gab es Kritik an den Baumfällungen, die für einen Radfahrstreifen nötig sind. „Wir haben jetzt ein paar Bäume vor dem Friedhof gerettet“, so Wilken. Und: „Wir bauen die Fahrbahn teilweise aus Mitteln des Konjunkturpakets. Das endet 2020, die Maßnahme muss bis dahin abgeschlossen sein.“ Nicht die einzige Straße übrigens, für die dies gilt.
„Die Rheinbabenstraße ist in einem desolaten Zustand“, bemerkt der Fachbereichsleiter. Ein verkehrsberuhigter Ausbau ist geplant, die dadurch höheren Beiträge für die Anwohner sorgen für großen Diskussionsstoff. „Alles ist vorbereitet, aber es gibt noch keinen Beschluss“, bemerkt Wilken.
Welheimer Mark/Ebel
Auf zwei große Kanalbaumaßnahmen im Süden der Stadt weist Wilken hin: „In der Welheimer Mark fangen wir in diesem Jahr mit dem zweiten Bauabschnitt an.“ Er soll für die Anwohner weniger belastend vonstatten gehen als Bauabschnitt eins. Arbeiten am Kanal werden auch das große Thema in Ebel sein. „Wir fangen jetzt an in der Ebelstraße“. Ein Vorpresskanal soll unter der Erde durchgeschoben werden.
Kirchhellen/Grafenwald
Nach der Kanalerneuerung steht der Vollausbau der Dorfheide im Bereich zwischen Hackfurthstraße und Falkenweg auf dem Plan. „Ende des Monats wird das der Politik zum Beschluss vorgelegt, dann können wir ausschreiben und bauen“, so Wilken. Die Dorfheide soll Tempo 30 bekommen. Für die von vielen ersehnte Sanierung der Hackfurthstraße samt Anlage von Parkstreifen, Gehwegen, Radverkehrsanlagen werden Mitte des Jahres Fördergelder erwartet; dann könnte es im Spätherbst losgehen. Weiter geht es mit dem schon begonnenen Endausbau am Tappenhof sowie neu am Paul-Moor-Weg.
Auch interessant
Für ein kleines Gewerbegebiet an der Brandenheide in Grafenwald steht 2019 die Erschließung an. Und beim Großprojekt Schneiderstraße sei man im Augenblick in der Ausschreibung. Erst wird voraussichtlich ab Frühjahr am Kanal gearbeitet (Trennung von Schmutz und Niederschlagswasser), dann die Straße mit Parkbuchten, neuen Gehwegen und Radverkehrsanlagen voll ausgebaut.
Das Großprojekt habe eine Weile gelegen, „aber jetzt haben wir mehr Personal im Tiefbauamt“, so Wilken. Bei den Ausschreibungen habe man aktuell die Erfahrung gemacht, dass deutlich weniger Angebote kommen als früher – und diese deutlich über den geschätzten Kosten lägen. „Wir haben eine gute Konjunktur, im Moment baut jeder – Kommunen, Bund, Länder“, begründet der Fachmann.