Bottrop. . In der Welheimer Mark steht der zweite Bauabschnitt der Kanalsanierung an. Der erste verlief chaotisch. Die Stadt verspricht jetzt Besserung.
Der erste Bauabschnitt der Kanalbauarbeiten in der Welheimer Mark wird bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Dann gehören dort Staub,Dreck, Lärm und Behinderungen hoffentlich der Vergangenheit an. Nun steht allerdings der zweite Bauabschnitt in der westlichen Hälfte des Gebietes an. Zusammen mit der Erstellung der öffentlichen Kanäle müssen auch die Hausanschlussleitungen an das neue Trennsystem angeschlossen werden.
Der Emscherumbau macht die Arbeiten nötig
Wegen des Emscherumbaus müssen in der Welheimer Mark die alten Mischwasserkanäle zu einem neuen Trennsystem mit Regen- und Schmutzwasserkanälen umgebaut werden.
Davon sind auch die Hausanschlussleitungen betroffen. Aufgrund der Vereinbarungen mit der Emschergenossenschaft müssen die Bauarbeiten Ende 2020 beendet sein.
Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Beeinträchtigungen sind geplant: Neben der Schließung der Fahrbahnen nach kurzen Abschnitten sollen Bewässerung und schnelle Beseitigung der Verunreinigungen helfen.
Der erste Bauabschnitt hatte sich wegen der Sucher nach Blindgängern, die engmaschige Sondierungsbohrungen erforderten, stark verzögert.
Zur Informationsversammlung am Mittwochabend kamen rund 80 betroffene Bürger in die Grundschule Welheimer Mark. Die Stadtverwaltung stellte die Planungen für den Kanalbau, den Bauablauf und die Verkehrsführung vor. Klaus Müller, Technischer Beigeordnete, bekannte, der erste Bauabschnitt sei keine einfache Maßnahme gewesen, man habe Vorkehrungen getroffen, dass sich solche Probleme nicht wiederholen oder sich auf kurze Bauabschnitte beschränken. Man wolle in der Versammlung berechtigte Sorgen der Anwohner zerstreuen.
Aus dem ersten Bauabschnitt gelernt
Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken wollte „nicht über die vergangenen drei Jahre reden“,sondern erläuterte die geplanten Bauarbeiten. Man habe gelernt und wolle die Beeinträchtigung für die Bürger möglichst gering halten. Aufgrund der Erfahrungen habe man den geplanten zweiten Bauabschnitt auf drei Abschnitte erweitert. Dabei wolle man nur jeweils rund 30 Meter in Angriff nehmen und danach dort sofort eine geschlossene Straßendecke aufbringen.
Erste Arbeiten beginnen am Speckenbruch im Frühjahr 2019 . Ende 2020 müssten die gesamten Arbeiten abgeschlossen sein. Die Arbeiten laufen unter Vollsperrung, Bezüglich möglicher Bombenfunde habe man neue Luftbilder ausgewertet, an Verdachtspunkten wird vorher sondiert.
Bürger fragen nach den Kosten
Die abschließende Diskussion drehte sich hauptsächlich um zu erwartende Kosten für die Eigentümer. Wilken beruhigte: „Wir reden über kleineres Geld.“ Von den Kosten für die öffentlichen Kanäle müssten die Eigentümer nur einen kleinen Anteil übernehmen, für die Kosten auf den Grundstücken käme ebenfalls die Stadt auf. Außerdem würden die Rechnungen nicht vor 2022 erstellt.
Bürger sind zwiegespalten
Bei weiteren Fragen ging es um die Zugänglichkeit der Grundstücke, das Grundwasser, Fördermöglichkeiten und die Koordinierung mit externen Versorgern, um weitere Beeinträchtigungen zu vermeiden. Die Bürger äußerten sich nachher sehr unterschiedlich: „Hier ist mehr raus gekommen, als beim letzten Mal“, „Gute Informationen“ und „ Mehr Klarheit“ hieß es ebenso wie „Viel heiße Luft“ und „Kann’se alles vergessen“.