Bottrop / düsseldorf. . Land erfüllt Forderungen der Betroffenen des Apotheker-Skandals. Die waren Dienstag zu einem erneuten Treffen mit Karl Laumann in Düsseldorf.
Eine Abordnung der Opfer des Apotheker-Skandals hat sich am Dienstag erneut einmal mit NRW-Gesundheitsminister Karl Laumann getroffen. Dabei stellte der Minister den Bottropern das neue Konzept zur Überwachung insbesondere von Zytoapotheken vor. Nun ist vorgesehen, dass in derartigen Apotheken alle zwei Jahre eine „Vollrevision“ stattfindet. Zudem entwickeln die Apothekerkammern in NRW derzeit ein Konzept zur Überprüfung der Warenein- und -ausgänge. So war es dem ehemaligen Angestellten Martin Porwoll gelungen, Peter Stadtmann zu überführen.
Heike Benedetti, die zu den Organisatorinnen der regelmäßigen Demos in Bottrop gehört und die auch an dem Gespräch teilgenommen hat, ist ob dieser Ankündigung zunächst zufrieden: „Das ist ja das, was wir wollten.“ Auch Martin Porwoll beurteilt das Gespräch positiv. Vor allem die Aussicht auf die Prüfung der Warenein- und -ausgänge stellt ihn zufrieden. „Wenn das Teil der Pflichtprüfungen wird, ist das das wirkungsvollste Präventionsmittel gegen Betrug.“
Unangekündigte Kontrollen und
Sein Eindruck ist, dass das Ministerium klar das Ziel verfolgt, die Qualität der Prüfung zu verbessern. „Wenn sich herausstellt, dass in den nächsten Jahren daran gearbeitet wird – so wie man uns das jetzt plausibel dargestellt hat – ist alles gut“, urteilt er. Erneut bekräftigte Laumann, dass es zu unangekündigten Kontrollen kommen wird und mindestens einmal jährlich Proben aus der Produktion gezogen würden.
Neben der Apothekenaufsicht war auch die Vergleichsstudie ein großes Thema bei dem Treffen. Laumann hat zugesagt, dass das Ministerium eine Studie finanziert. So sollen die Rückfall- und Sterbewahrscheinlichkeiten der Patienten, die ihre Medikamente aus Bottrop erhalten haben, mit denen verglichen werden, die von anderen Apotheken beliefert wurde. Eine erste kleinräumige Studie der AOK ergab Hinweise, wonach das Risiko für Patienten, die aus Bottrop beliefert wurden, höher ist. Derzeit müssten letzte datenschutzrechtliche Fragen geklärt werden. Die Studienleitung liegt beim Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie Bremen. Mit Ergebnissen ist nicht vor Ende 2019 zu rechnen.
Mit der Studie erfüllt das Land eine weitere Forderung der Betroffenen. Strittig sei aber nach wie vor die Frage, wie mögliche Betroffene informiert würden. Da habe es keine Lösung gegeben, sagt Porwoll. Das Ministerium beruft sich auf den Datenschutz. Deshalb plane die Gruppe nun, das Gespräche mit dem NRW-Datenschutzbeauftragten zu suchen, so Porwoll an.