Bottrop. . Erstes Treffen Bottroper Bürger zur Gründung einer Initiative gegen die Kokerei-Verschmutzung. Ihre Kernforderung lautet: Sofort handeln!
Die Verschmutzungen in Batenbrock und Welheim durch die Kokerei müssen möglichst schnell ein Ende haben. Darüber sind sich Bewohner der Stadtteile einig, die sich jetzt zur Gründung einer Bürgerinitiative im Gemeindehaus der Paul-Gerhard-Kirche versammelten.
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Rund 60 Bürger und Politiker sprachen am Montagabend über die Probleme, mögliche Lösungen und das weitere Vorgehen. Den Initiatoren – dem kürzlich gegründeten Beschwerdemanagement – geht es vor allem darum, als Einheit zu agieren. Doch nicht alle Anwesenden waren sich einig. Zwei Positionen standen gegeneinander. Es wurde mitunter laut gestritten.
Anwohner klagen über Gesundheitsschäden
Die betroffenen Anwohner, die über gesunkene Lebensqualität durch den schmierigen Staub auf Dächern, Häusern und Gärten klagen, sorgen sich seit Jahren um ihre Gesundheit. Sie machen den Kokerei-Betreiber Arcelor Mittal für Atemwegsprobleme und Nasenschleimhautbeschwerden verantwortlich. Ihre Kernforderung lautet: Die Kokerei muss sofort handeln. So kann es nicht weitergehen.
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Dem Beschwerdemanagement geht es darum, gemeinsam mit Arcelor Mittal eine Lösung zu finden: „Wir wurden von den Behörden, der Bezirksregierung und der Verwaltung schwer enttäuscht. Jedoch tut sich derzeit etwas. Wir sind dabei, einen Katalog mit Beschwerden zu erstellen. Wichtig ist aber, die Verschmutzung zu dokumentieren und Proben bei dem Unternehmen einzureichen“, erklärten die Moderatoren Frank Schmidt und Robert Rohe. Sie wollen abwarten, bis die Ergebnisse einer ausgiebigen Untersuchung vorliegen. Die Kokerei dürfe unter keinen Umständen geschlossen werden. Arcelor Mittal habe außerdem Verbesserungen angekündigt.
Weitere Treffen geplant
DKP-Ratsherr Michael Gerber meinte, es müsse „Druck geben, bis geklärt ist, woher der Schmierfilm kommt“. Nils Beyer von der SPD Bottrop-Süd betone, man könne den Ärger der Anwohner verstehen und wolle in dem Konflikt eine vermittelnde Rolle einnehmen. Man wünsche sich eine Kooperation zwischen Bürgerinitiative, Stadt und Unternehmen. Es sind weitere Treffen für die kommenden Monate geplant.