Bottrop / Herne. . Auftrag umfasst den Transport von 4,5 Millionen Tonnen Kohle und Koks pro Jahr auf der Bottroper Anlage der Kokerei-Betreiber Arcelor Mittal.

Kokerei-Betreiber Arcelor Mittal hat den gesamten Kohle- und Kokstransport auf dem Bottroper Werksgelände der Wanne-Herner-Eisenbahn WHE übertragen. Der Logistikdienstleister mit Sitz in Herne übernimmt den Auftrag ab Januar und kooperiert dabei mit Rhein Cargo.

Der Vertrag läuft über sieben Jahre, eine Zeitspanne, die in der Logistikbranche nicht üblich ist, wie Christian Theis von der WHE sagt. Aber da Arcelor Mittal auf eine zuverlässige Rohstoffversorgung Wert gelegt habe, habe sich der Konzern sich zu dieser Laufzeit entschlossen.

Insgesamt beschäftigen WHE und Rhein Cargo für diesen Auftrag 25 Mitarbeiter. Fast alle Lokführer, Fahrdienstleiter und örtlichen Betriebsleiter wurden neu eingestellt.

Um die jährlich bis zu 4,5 Millionen Tonnen Kohle und Koks zu transportieren, werden 200 Waggons und vier Lokomotiven im Einsatz sein, die die WHE im November übernehmen wird. Von dem Vertrag mit dem Stahlmagnaten aus Indien profitiert aber auch die WHE-Tochter ETZ: Sie übernimmt die Wartung und Reparatur der Loks und Waggons.

Gleisnetz wird übernommen

Die Kohle wird mit Schiffen zum Hafen nach Bottrop transportiert, dort von WHE / Rhein Cargo übernommen und über das Werksgelände zur Kokerei gefahren, die rund um die Uhr arbeitet. Den Koks bringen die beiden Logistikdienstleister anschließend zum Bahnhof nach Bottrop, von wo aus er per Zug zum Stahlwerk von Arcelor Mittal nach Bremen gefahren wird. Auch das 30 Kilometer lange Gleisnetz auf dem Kokerei-Gelände und die rund 80 Weichen werden künftig von WHE betrieben.

Frank Dudda, Oberbürgermeister von Herne, misst dem Vertragsabschlusses große Bedeutung zu. Er sieht darin einen Ausbau des angestrebten „Bahn-Clusters“, das an eine lange Bahntradition in Herne anknüpfe, und zugleich die Bestrebung, die Logistik auf einen umweltfreundlicheren Weg zu bringen. „Für die WHE bedeutet der Auftrag eine deutliche Trendwende und eine Akzeptanz im Markt, nachdem es einige Jahre nicht so gut aussah. Das ist einen tolle Sache für den Betrieb“, resümiert Dudda.