Bottrop. . Die Umweltpartei beauftragt ein unabhängiges Labor mit der Untersuchung des Staubniederschlages. Für sie kommen mehrere Verursacher in Frage.

Wegen des häufigen Niederschlages von Schmutz und Staub in Welheim machen sich die Grünen nun selber auf die Suche nach den möglicherweise verschiedenen Verursachern der Verschmutzung. Die Ratspartei kündigte an, ein unabhängiges Labor damit zu beauftragen, Proben zu untersuchen. Auch das Gesundheitsamt müsse aktiv werden und einen Bericht zu der Lage in Welheim vorlegen, forderte Ratsfrau Andrea Swoboda. „Da ist die Stadt gefordert“, betonte sie.

Die Grünen schlagen außerdem vor, einen Runden Umwelttisch zu gründen. „Die Kokerei wäre dabei“, teilte die Grünen-Fraktionsvorsitzende nach einem Treffen mit Vertretern des Industriebetriebes an der Prosperstraße mit. „Eine Vernetzung der Bürger, der Politik und der ansässigen Unternehmen halten wir für den richtigen Weg in eine saubere Zukunft in dem Stadtteil. Da müssen tatsächlich alle an einem Strang ziehen“, erklärte die Ratsfrau.

Gespräche mit den Bürgern

Schmutzbelastung ist Dauerthema

Die Schmutzbelastung in Welheim ist ein Dauerthema. Immer wieder beklagen sich Anwohner darüber. SPD-Vertreter, Grüne, DKP und ÖDP griffen die Beschwerden schon auf. Auch im Umweltausschuss des Rates ist das immer wieder Thema.

Die Bezirksregierung erklärt allerdings, dass die Kokerei auch bei der Staubbelastung alle Grenzwerte einhalte. Der Betrieb beachte alle Vorschriften.

Die Leitung der Kokerei hat Anwohner aus Welheim für Dienstag zu Gesprächen eingeladen, um die Verschmutzung in dem Stadtteil zu erörtern. „Das ist auch gut so und muss selbstverständlicher werden. So unterstreicht das Unternehmen, dass es die Sorgen ernst nimmt. Nur durch einen permanenten Dialog auf Augenhöhe kann man das Miteinander in diesem Stadtteil gewährleisten. Wir brauchen keinen Kampf gegeneinander, sondern miteinander für mehr Gesundheitsschutz“, begrüßt die Grüne diese Initiative der Kokereileitung.

Allerdings kritisieren die Grünen, dass der Dialog des Unternehmens mit den Bürgern bisher mangelhaft gewesen sei. Sie fordern einen festen Ansprechpartner für die Bürger. „Das können Geschäftsführung und andere nicht so neben bei bearbeiten“, meint Andrea Swoboda. Kokerei-Geschäftsführer Jörn Pufpaff hatte dies ohnehin auch eingeräumt und schon vor Wochen im Ratsausschuss für Umwelt angekündigt, dass er die Öffentlichkeitsarbeit des Betriebes verbessern werde.

Nicht nur die Kokerei in Verdacht

Pufpaff hatte vor gut einem Jahr auch versichert, dass die Ursachen des Staubniederschlages, der durch die Kokerei verursacht werde, durch eine neue Berieselungsanlage beseitigen werden können. „Nun müssen die Grünen und all die betroffenen Bürger einen erneuten Niederschlag von Staub und Dreck im Stadtteil Wehlheim feststellen“, hält die Grünen-Sprecherin fest. Die Ratsfrau hält es aber für falsch, allein die Kokerei zu verdächtigen. „Denn nicht nur die Kokerei hat den Schwarzen Peter im Süden, auch die Halden des Bergbaus und die Müllverbrennungsanlage kommen neben dem Verkehr erschwerend dazu“, erklärte sie.

„Auch wenn den Bürgern letztendlich egal ist, wer für den Dreck, der ihnen vor die Füße fällt, verantwortlich ist“, so die Grüne, sei es immens wichtig, alle denkbaren Verursacher unter die Lupe zu nehmen, um die Luftbelastungen zu vermeiden.