Bottrop. . Es soll Mitte 2022 in Bottrop die Produktion aufnehmen. Die Konzerne Arcelor Mittal und Steag geben gemeinsam 170 Millionen Euro dafür aus

Ein Kokereigaskraftwerk wird auf dem Gelände der Kokerei Prosper gebaut. Es soll Mitte 2022 die Produktion aufnehmen, kündigte Kokerei-Geschäftsführer Jörn Pufpaff an. Der Stahlkonzern Arcelor Mittal, dem die Kokerei seit Mitte 2011 gehört, wird dazu mit der Energie-Erzeugerin Steag AG ein Gemeinschaftsunternehmen bilden. „Das ist eine gute Nachricht für Bottrop. Es sind ganz erhebliche Investitionen, die die Unternehmen vornehmen werden“, sagte Bürgermeister Klaus Strehl (SPD). Rund 170 Millionen Euro werden beide Konzerne gemeinsam für den Kraftwerksbau ausgeben. Sie rechnen auch mit Fördergeldern für ihr Vorhaben an der Prosperstraße.

Den Platz für den Kraftwerksbau werden die Bauherren auf dem Gelände der Prosper-Zentralwerkstatt schaffen, die zwischen der Kokerei und der Zeche Prosper II liegt. Den Zugriff auf das Gelände hatte sich Arcelor Mittal schon gesichert, als der Konzern vor gut sieben Jahren die Kokerei der RAG übernahm. Ab 2019 steht der Bauplatz zur Verfügung. Das Nutzungsrecht der RAG endet zum Ende des Jahres. Denn wegen der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel wird spätestens dann auch die Zentralwerkstatt, in der die Maschinen für den Kohleabbau unter Tage gewartet werden, nicht mehr gebraucht.

Es geht um riesige Energiemengen

„Das ist eine riesige Energiemenge, die wir verwerten. Mit dem Gas kann man drei große Städte versorgen“, erklärte Kokerei-Geschäftsführer Pufpaff. Das geplante Kraftwerk sei die wirtschaftlichste Möglichkeit das Gas zu verwerten, sagte der Kokerei-Geschäftsführer. Künftig will die Kokerei damit ihren eigenen Energiebedarf decken. Bisher werde das Gas verkauft und über eine Pipeline abgeleitet. Bei der Vermarktung stoße die Kokerei mittlerweile allerdings an Grenzen.

Betreiberin des neuen Kraftwerkes wird die Steag sein. Der Kokerei-Geschäftsführer geht davon aus, dass voraussichtlich etwa 25 bis 30 Arbeitnehmer in dem Kraftwerk tätig sein werden. Ob die Steag dafür neue Arbeitsplätze schaffen werde oder die Beschäftigten von anderen Standorten nach Bottrop wechseln, könne er allerdings noch nicht sagen. Pufpaff wies am Donnerstag im Ratsausschuss für Umwelt auch darauf hin, dass die Steag ja Mehrheitsgesellschafterin der Fernwärmeschiene Ruhr sei. Auch Fernwärme werde an der Kokerei ausgekoppelt. Die jetzige Gaspipeline könne entfallen. Die Kokerei müsse auch nicht mehr so viel Gas abfackeln.

Der Kraftwerksblock wird 40 Meter hoch sein

Das neue Kraftwerk wird eine Grundfläche von etwa 40 mal 150 Metern haben und 40 Meter hoch sein. Hinzu kommt ein etwa 90 Meter hoher Schornstein. Bottrops Technischer Beigeordneter Klaus Müller ist zuversichtlich, dass sich der Kraftwerksblock gut in die schon vorhandenen Industriebauten an der Prosperstraße eingliedern lasse.