Bottrop. . Ortsverein will mit den Verantwortlichen der Stadt die Situation ansehen und mit Bürgern sprechen. Genossen bezeichnen Zustand als „unhaltbar“.
Die Baustellensituation in der Welheimer Mark treibt nun auch den SPD-Ortsverein Süd um. Die aktuellen Zustände seien nicht mehr haltbar, kritisieren die Genossen. Sie kündigen an, „jetzt Druck bei den Bauarbeiten“ machen zu wollen.
Die Stadt erneuert die Kanalisation in dem Stadtteil. Hintergrund ist die Renaturierung der Emscher und dafür werden in der Siedlung Schmutz- und Regenwasser voneinander getrennt. Letzteres fließt künftig in die saubere Emscher. Doch die Arbeiten sind aufwändig, hinzu kamen umfangreiche Probebohrungen auf der Suche nach möglichen Blindgängern. So leiden die Anwohnern nun schon seit mehr als zwei Jahren unter der Baustellensituation.
Gespräch mit der Stadtspitze gesucht
Die Verantwortlichen des Ortsvereins kündigen deshalb an, zum einen Gespräche mit der Stadtspitze führen zu wollen, zum anderen aber auch mit den Entscheidungsträgern der Stadt eine Ortsbegehung machen zu wollen. Dabei will man den Bewohnern des Stadtteils Rede und Antwort stehen. Außerdem sollten Außenstehende die Belastung für die Anwohner hautnah erleben. „Es kann nicht sein, dass alle nur von den Problemen im Bottroper Süden reden und Entscheidungen über den Köpfen der Bürger getroffen werden. Wir müssen jetzt handeln und dem Süden ein positives Image verschaffen“, sagt der Vorsitzende des Ortsvereins, Marian Krzykawski.
Laut Auffassung des SPD-Ortsvereins muss die Stadtverwaltung sofort handeln und ihre Strategie anpassen. Es müsse verhindert werden, dass ein Stadtteil im Chaos versinkt. Denn: „Wer sich täglich in den Straßen der Welheimer-Mark aufhält, spürt die Belastung für die Anwohner. Ich kann den Unmut der Bürger verstehen“, sagt er.
Keine Struktur erkennbar
Die Genossen vermissen eine Struktur bei den aktuellen Sanierungen und können die Kritik der Anwohner nachvollziehen, auch Krzykawski spricht von „nicht haltbaren Zuständen“. Die Fahrtrouten durch die Straßen änderten sich fast täglich. Dadurch werde das Autofahren erheblich erschwert. Auch die Staubbelastung sei durch die Schotterpisten unerträglich, zählt sein Stellvertreter Nils Beyer die Probleme auf.
Er erinnert an das Ikep-Projekt mit der Freiheit Emscher, Hier sollen auf ehemaligen Bergbauflächen neue Gewerbe- und Entwicklungsflächen entstehen. So solle der Bottroper Süden zum wirtschaftlichen Motor der Stadt werden. „Dafür brauchen wir endlich ein wachstums- und wohnfreundliches Klima“, so Beyer.
Zweiter Bauabschnitt steht noch bevor
Einen genauen Termin für die geplante Begehung konnte die SPD auf Nachfrage noch nicht nennen, bis Juli wolle man eine erste Info-Veranstaltung vorbereiten, so Beyer. Einladungen und Anfragen an den Oberbürgermeister und die Dezernenten gingen in den nächsten Tagen raus.
Zuletzt hatte sich Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (SPD) mit Heribert Wilken, dem Leiter des Fachbereichs Tiefbau, ein Bild von der Situation gemacht. Da hieß es, dass Ende Juli die Arbeiten an den provisorischen Asphaltdecken abgeschlossen sein sollen. Dann beginnt der zweite Bauabschnitt der Kanalerneuerung auf den übrigen Straßen des Viertels. Die wieder hergestellten dienen als Umleitungsstrecken.