Bottrop. . Belastung dauert schon zwei Jahre an. Im Januar 2016 begannen Kanalbauarbeiten. Ende Juli sollen nun alle Straßen eine Asphaltdecke haben.
Seit zweieinhalb Jahren wird nun schon in der Welheimer Mark gebuddelt. Der Stadtteil gleicht einer Dauerbaustelle. Die Kanalerneuerung in den Straßen des Viertels setzt den Anwohnern zu. Aktuell staubt es wieder stark, weil inzwischen die provisorischen Asphaltdecken an vielen Stellen aufgerissen wurden, um die Arbeiten fortzusetzen. Hinzu kommen die sich immer wieder verändernden Umleitungen.
Ortstermin in der kommenden Woche
Von aktuellen Beschwerden ist Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski nichts bekannt. Unabhängig davon hat er jedoch in der kommenden Woche am Montag einen Ortstermin in der Welheimer Mark vereinbart.
Dort will er sich gemeinsam mit den Verantwortlichen vom Fachbereich Tiefbau erneut ein Bild von den Arbeiten machen.
Aktuell steht an einer Einmündung noch ein Schild, das auf die Sperrung der Knappenstraße verweist. Die Umleitung geht durch das Gewerbegebiet Kruppwald. Nur ist die Knappenstraße nirgends gesperrt, sie ist frei passierbar – abgesehen von der berühmt-berüchtigten Bahnschranke.
Tausende Liter Wasser auf die staubigen Straßen
Heinz-Josef Düing jedenfalls ist den Zustand in seinem Stadtteil leid. Das aktuell wieder der Sprinklerwagen unterwegs ist, der zumindest die Staubbildung auf den Schotterpisten ein wenig eindämmen soll, ist für ihn lediglich Augenwischerei. Tausende Liter Wasser würden ausgebracht, teils auch auf asphaltierten Strecken, und der Erfolg sei nahezu Null, weil bei dem Wetter alles schnell wieder trocknet. Warum wird zumindest die Straße in der Welheimer Mark nicht wieder asphaltiert, fragt er.
Düing und andere Bewohner der Welheimer Mark sind inzwischen so weit, dass sie sich verlassen fühlen. „Wir hier im Süden gelten doch als das Letzte“, bringt er die Gefühle auf den Punkt. Die Informationsveranstaltungen der Stadt habe man zuletzt gar nicht mehr besucht, man fühle sich nicht ernst genommen. In dem Zusammenhang verweist Düing auf die letzten Wahlergebnisse im Süden, wo vor allem die AfD Gewinne verbuchen konnte.
Ende Juni sind die Kanalbauarbeiten fertig
Aktuell sind die Arbeiter im Döckelhorst und Am Langen Damm zugange. Dort wird gerade der Kanal eingebaut, zusätzlich verlegen sie die Anschlüsse bis zur Grundstücksgrenze. Auf den privaten Grundstücken übernimmt eine weitere Firma den Anschluss bis ins Haus, sagt Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Auch die sei von der Stadt beauftragt und bereits bei der Arbeit.
Bis Ende Juni ist der erste Abschnitt der Kanalbauarbeiten abgeschlossen, kündigt Wilken an. Dann beginnen die Arbeiter damit, Asphaltdecken auf die Straßen zu bringen. „Teilweise machen sie das jetzt schon parallel und schließen die Schotterflächen.“ Bis Ende Juli seien die Asphaltarbeiten abgeschlossen. Sie beinhalteten auch die Wiederherstellung der Bürgersteige.
Umleitungsstrecken für den zweiten Bauaubschnitt
Allerdings: Endgültig abgeschlossen ist die Baustelle dann immer noch nicht, denn die Asphaltdecken sind lediglich ein Provisorium. „Wir brauchen diese Straßen als Umleitungsstrecken für den zweiten Bauabschnitt. Wir wollen nicht, dass die neuen Straßen dann schon wieder kaputtgefahren werden“, sagt Wilken. Zumal die Wohnstraßen in dem Stadtteil künftig gepflastert werden. Die Hauptstraße In der Welheimer Mark wird ebenfalls komplett neu ausgebaut. „Die Maßnahme haben wir für 2019 zum Haushalt angemeldet.“
Aktuell liege man mit allen Maßnahmen wieder im Bauleitplan, sagt Wilken. Ursprünglich hätte die Maßnahme ein Jahr dauern sollen. Weil jedoch außerhalb der zuvor überprüften Verdachtsflächen ein Blindgänger gefunden wurde, stoppte die Bauberufsgenossenschaft die Arbeiten. Sämtliche Straßen mussten darauf hin engmaschig aufgebohrt und sondiert werden, um weitere unerwartete Bombenfunde auszuschließen. Das und die Auswertungen der Sondierungen hatte massive Verzögerungen zur Folge.