Bottrop. . Eine weitere Stütze hat das Alpincenter schon im Vorjahr zusätzlich abgesichert. Die Anschüttung zur Stabilisierung der Halde ist halb fertig.

Das Alpincenter wird drei weitere Träger der Skihalle durch zusätzliche Stützen stabilisieren. Diese Absicherung werde voraussichtlich im Mai an jenen Stellen vorgenommen, die besonders von den Neigungen betroffen sind, teilt die Stadtverwaltung unter Berufung auf Alpincenter-Geschäftsleiter Harold van Kranen mit. Ein Träger in der Innenseite der Skihalle war laut Stadt schon im vorigen Jahr auf diese Weise verstärkt worden. An keiner Stütze der Skihalle seien jedoch die Grenzwerte überschritten. Auch die jüngsten Messungen aus dem Februar zeigten, dass die Halle auf dem Gipfel der Halde an der Prosperstraße standsicher sei, heißt es.

Vertreter der Bürgerinitiative Boy/Johannestal hatten zuvor kritisiert, dass die Schiefstellung der Träger der Skihalle wieder zunehme. Ein Vergleich der Ergebnisse der beiden Messungen im Januar und September vorigen Jahres zeigt, dass bestimmte Stützen wieder schiefer stehen als zuvor. Die Schieflage erreicht an der Achse Nr. 63 mittlerweile 227 Millimeter. Die Schiefstellung darf nicht mehr als 250 Millimeter betragen, sonst müsste die Stadt die Skihalle zur Sicherheit schließen. Dazu aber fehlen nur 2,3 Zentimeter.

Stadt spricht von „relativen Setzungen der Halde“

Auch die Achse Nr. 62 steht mit einer Abweichung von 199 Millimetern so schräg wie noch nie. Ihre Schieflage hat um 24 Millimeter zugenommen, zeigen die Messergebnisse eines Ingenieurbüros. Die Stadt spricht jetzt von „relativen Setzungen der Halde“. Weder diese noch die Verschiebungen der Stützen seien für sie maßgeblich, sondern allein die Frage ob der festgelegte Grenzwert von 25 Zentimetern eingehalten werde. Die sei der Fall.

Allerdings hatte die Stadt vor nicht ganz drei Jahren bei einer sogar wenig geringeren Schiefstellung auf die Stabilisierung von Halde und Halle gedrängt. Denn es sei andernfalls absehbar, dass in nur wenigen Jahren die zulässigen Grenzwerte überschritten werden. „Uns bleiben zwei bis drei Jahre, bis wir einschreiten und die Skihalle schließen müssten“, betonte Dr. Peter Linzner, der Leiter der Bauaufsicht, noch im April 2015.

Furchen in den Böschungen sind Folge des Regens

Die Anschüttung von hunderttausenden Kubikmetern eine Gemisches aus Müllverbrennungsasche und Recyclingstoffen am Nordhang soll der Halde zu der nötigen Stabilität verhelfen. Der Eigentümer des Alpincenters habe derzeit etwa die Hälfte davon aufgebracht, teilt die Stadt nun mit.

Die von der Bürgerinitiative und Anwohnern monierten tiefen Furchen in den Böschungen der Halde führt die Verwaltung auf die starken Regenfälle im Herbst zurück. Davon betroffen seien aber keineswegs die Aufschüttungen zur Stabilisierung der Halde, sondern ausschließlich die zur Abdeckung aufgebrachte Erde. Der Betreiber des Alpincenters werde die betroffenen Stellen mit Mutterboden ausbessern und durch eine Grasschicht verstärken, kündigte die Stadt an.

Stadt lässt Wasser und Flüssigkeit untersuchen

>>> Die Bürgerinitiative Boy/Johannestal ist beunruhigt, weil Anwohner Substanzen entdeckt haben, die am Fuß der Alpincenter-Halde ausgetreten sind. Die DKP klagt über einen massiven Gestank des Drainagewassers in Rückhaltebecken. Beschwerden über Geruchsbelästigungen sind auch bei der Verwaltung eingegangen. Die Stadt hat Proben genommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen liegen noch nicht vor.