Bottrop. . Die Bürgerinitiative klagt über tiefe Risse und stinkende Flüssigkeit an der Halde des Alpincenters. Es gibt Zweifel am Erfolg der Anschüttung.

Die Bürgerinitiative Boy/Johannestal klagt über den Zustand der Halde unter dem Alpincenter. So sei am Fuß der Halde eine übel riechende Flüssigkeit ausgelaufen. Die neuen Böschungen der Halde zeigten teils tiefe Risse.

Und: Trotz der Anschüttungen von Recyclingmaterial am Hang der Halde zum Boytal, mit dem die Skihalle auf dem Gipfel einen stabileren Stand bekommen soll, nehme die Schiefstellung einiger Stützpfeiler der Skihalle zu, mahnt die Bürgerinitiative.

„Es ist genau das eingetreten, was zu befürchten war“

„Es ist genau das eingetreten, was zu befürchten war“, bedauert Sprecherin Beatrix Kowert.

Der Link zum Kommentar:Mit Vertrauen spielt man nicht

Die Bürger hatten von Beginn an bezweifelt, dass die Anschüttung am Boytal-Hang der Halde der Skihalle zu mehr Standsicherheit verhilft. Allerdings sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.

Sie hatten auch kritisiert, dass zur Anhäufung der Erde an den Böschungen kein geeigneter Untergrund gewählt wurde.

Sie sehen sich durch die Risse im Erdreich jetzt bestätigt. Ursprünglich sollten Bentonitmatten zur Abdeckung des aufgeschütteten Recyclingmaterials dienen. Diesen Plan hatten Gutachter aber wieder verworfen. Sie empfahlen Löslehm zur Abdichtung der Halde.

Die Skepsis der Anwohner wächst

Die Skepsis der Anwohner an der Stabilität der Skihalle verstärken die Messergebnisse des neu beauftragten Ingenieurbüros aus dem Vorjahr. Die Techniker hatten die Lage ausgewählter Stützen im Januar und September vermessen. „Die Werte sind gegenüber früheren Messungen im Schnitt leicht angestiegen“, hält das Ingenieurbüro fest. Dessen entsprechende Darlegung liegt der WAZ in Kopie vor. Ein Vergleich der Werte bestimmter Stützen zeigt jedoch, dass deren Schiefstand deutlicher zugenommen hat.

Was fließt da am Fuß der Halde heraus, fragen Anwohner.
Was fließt da am Fuß der Halde heraus, fragen Anwohner.

So war die Schieflage der Achse Nr. 63 seit Anfang 2016 zwar wieder um 17 Millimeter zurückgegangen, sie nahm jetzt aber erneut um 15 Millimeter zu und erreichte mit insgesamt 227 Millimetern im September fast wieder ihren höchsten Wert. Auch die Achse Nr. 62 steht mit einer Abweichung von 199 Millimetern so schief wie noch nie. Ihre Schieflage nahm nach den Messungen der Ingenieure zuletzt um 24 Millimeter zu. Die Schieflage eines Pfeilers darf nicht mehr als 250 Millimeter betragen, sonst würde die Stadtverwaltung die Skihalle zur Sicherheit schließen.

DKP-Ratsherr Michael Gerber spricht von einem unhaltbaren Zustand

Wegen der Kritik der Bürgerinitiative hat DKP-Ratsherr Michael Gerber eine Reihe von Fragen an die Stadtverwaltung gerichtet. Auch Gerber spricht von einem „unhaltbaren Zustand“ der Alpincenter-Halde. Bei der Anschüttung gebe es „gravierende Mängel“. Dafür spreche, dass sich an mehreren Stellen tiefe Risse gebildet hätten. Es sei auch schon zu Erdrutschen gekommen.

Wie die Bürgerinitiative macht auch der Ratsherr darauf aufmerksam, dass am Fuß der Halde an mehreren Stellen eine stinkende Flüssigkeit ausgetreten sei. Die Gräser und Kräuter seien dort eingegangen.