Bottrop. Elf Millionen Euro steckt das Knappschaftkrankenhaus in sein neues Facharztzentrum. Es wird in der kommenden Woche eröffnet.

Der Geruch des Neuen liegt in der Luft, und alles scheint schon perfekt zu sein: Weiß, Grün und Gelb dominieren, dunkle Teppichböden schlucken den Schall, es gibt bodentiefe Fenster und Balkone. In einer Woche eröffnet das neue Facharztzentrum des Knappschaftskrankenhauses.

Die 32 Komfortzimmer – 18 mit zwei Betten und 14 mit einem Bett – erinnern eher an ein Hotel als an eine Klinik.
Die 32 Komfortzimmer – 18 mit zwei Betten und 14 mit einem Bett – erinnern eher an ein Hotel als an eine Klinik.

Die 32 Komfortzimmer – 18 mit zwei Betten und 14 mit einem Bett – erinnern eher an ein Hotel als an eine Klinik. Laminierte Holzflächen verdrängen die sonst so übliche weiße Klinikanmutung, in den beleuchteten Schränken gibt es Safes und Kühlschränke, und in jedem Zimmer hängt ein großer Flachbild-Fernseher an der Wand. Modernes Design prägt die Badezimmer mit bodentiefen Duschen und beleuchteten Spiegeln.

Unter einen Hut gebracht

„Es war ein großer Spagat, die Anforderungen Hotelcharakter, Hygiene und Pflege zusammenzubringen“, meint Volker Fichna, Technischer Leiter der Klinik. „Aber es ist gelungen.“ In dem viergeschossigen Gebäude sind jetzt nur noch Restarbeiten zu erledigen. „Das Übliche halt,“ meint Fichna. „Einige Versiegelungsarbeiten, kleinere Mängel beseitigen.“ Manche Räume müssen lediglich gereinigt und desinfiziert werden, dann kommen die Bilder an die Wände. Möbel fehlen natürlich auch noch: Stühle, Sessel und Tische stehen derzeit dicht an dicht in einem Raum im Erdgeschoss und warten auf ihre endgültige Platzierung. Handwerker der Schreinerei Kempkes werkeln in der dritten Etage und bauen noch die Servicetheke in einer der Komfortstationen auf.

Badezimmer mit bodentiefen Duschen und beleuchteten Spiegeln.
Badezimmer mit bodentiefen Duschen und beleuchteten Spiegeln.

Der Komfort der Stationen beschränkt sich nicht nur auf bauliche Gegebenheiten, sondern setzt sich im Service fort. Rund um die Uhr sollen die Patienten ihre Wünsche äußern und erfüllt bekommen können. Es gibt eine spezielle Speisekarte für die Komfortstationen, und wer beispielsweise mitten in der Nacht noch Hunger auf eine Suppe hat, soll diese in einer Serviceküche auch bekommen.

Insgesamt, so Volker Fichna, sei der Bau des Facharztzentrums gut verlaufen. „Klar, eigentlich sollte es im Herbst schon fertig sein, aber so eine kleine Verzögerung ist bei einem Bauprojekt mit diesen Ausmaßen durchaus im Rahmen.“

Die Lounge-Bereiche des Zentrums sind so gut wie fertiggestellt.
Die Lounge-Bereiche des Zentrums sind so gut wie fertiggestellt.

„Jede Station des Knappschaftskrankenhauses stellt künftig eine gewisse Anzahl an Komfortzimmern zur Verfügung“, erläutert der Sprecher des KKH, Marcel Badura. Die Zimmer seien offen für alle Patienten, jedoch mit Zuzahlung, die je nach Versicherung auch übernommen wird. „Alle Krankenhäuser stehen im Wettbewerb. Die Ansprüche und Bedürfnisse der Patienten steigen, und wir müssen und wollen diese als Klinik erfüllen“, sagt Badura.

Übrigens: Namen bekommen die beiden Komfortstationen im Facharztzentrum natürlich auch noch. Um sie zu finden, gab es eine Ausschreibung unter den Mitarbeitern des Knappschaftskrankenhauses. Doch verraten werden die Ergebnisse erst in der kommenden Woche zur Eröffnung. Ein bisschen Spannung muss ja sein.

>> INFOS ZUM NEUBAU

  • Die Baukosten für das Facharztzentrum betragen insgesamt elf Millionen Euro.
  • In der ersten Etage befinden sich Facharztpraxen, die Komfortstationen mit 50 Betten in der zweiten und dritten Etage.
  • Im Erdgeschoss hat die strahlentherapeutische Praxis Borad bereits im Januar ihren Betrieb aufgenommen.